Marburg-Biedenkopf – Landrätin Kirsten Fründt hat einen Förderbescheid zur Regionalentwicklung in der LEADER-Region Marburger Land in Höhe von 249.341 Euro an die Bürgermeisterin der Gemeinde Fronhausen, Claudia Schnabel, übergeben. Mit dem Geld wird der Platz „Auf der Schwärz“ komplett neu gestaltet. Damit erhält die Gemeinde Fronhausen die bisher höchste Förderung in der LEADER-Region Marburger Land.
Die Planungen zur neuen Gestaltung des in die Jahre gekommenen Platzes haben der Ortsbeirat, Anlieger, der dortige Gastronomiebetrieb, Kirmesburschen und interessierte Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam in die Hand genommen.
Zunächst soll die Mehrzweckhalle abgerissen, dann der Platz in drei unterschiedliche Bereiche hergerichtet werden. Künftig sollen die Bürgerinnen und Bürger von Parkmöglichkeiten, einer zu verschiedenen Zwecken nutzbaren Freifläche und einen Bereich zum Spielen und Verweilen profitieren können. Ergänzt wird das neue Angebot durch eine öffentliche Toilettenanlage, ein freies WLAN-Netz sowie eine E-Bike-Ladestation. Als „ein wirklich schönes Beispiel einer erfolgreichen Zusammenarbeit“, beschrieb Landrätin Kirsten Fründt das ambitionierte Vorhaben, dass im „wahrsten Sinne einen Platz für viele gemeinsame Erlebnisse“ schaffen werde. Auch Bürgermeisterin Schnabel betonte den gemeinschaftlichen Aspekt des Projekts und ihre Hoffnung, auch die Umsetzung gemeinschaftlich angehen zu können.
Gemeinsames Ziel ist es, mit der Umgestaltung und der Verbindung zwischen Platz, Bahnhaltepunkt und Gastronomiebetrieb einen attraktiven Mittelpunkt mit überörtlicher Ausstrahlung zu schaffen. Wegen der Bedeutung des Vorhabens wurde eine seltene Gelegenheit bei der Vergabe von Fördermitteln genutzt. „Einmal pro Förderperiode besteht die Möglichkeit, die eigentlich auf 200.000 Euro festgeschriebene Obergrenze zu erhöhen“, erläuterte die verantwortliche Regionalmanagerin der Region Marburger Land Alexandra Klusmann. Angesichts der sehr überzeugenden Projektierung habe man sich dazu entschlossen, dies dem Umweltministerium, das in Sachen Regionalentwicklung zuständig ist, vorzuschlagen. „Wir freuen uns sehr darüber, dass uns das Ministerium dabei gefolgt ist“, sagte Klusmann. Damit erhält die Gemeinde Fronhausen die bisher höchste Förderung in der LEADER-Region Marburger Land. „Ich bin wirklich stolz darauf, dass wir das geschafft haben, denn es belegt ganz klar, dass sich Fronhausen auf den Weg gemacht hat“, freute sich Bürgermeisterin Schnabel.
Die Gesamtkosten werden sich auf etwa 494.500 Euro belaufen. Davon wurden gut 415.500 Euro als förderfähig erachtet, so dass mit der Förderung von 249.341 Euro ganze 60 Prozent der Nettokosten gedeckt werden können.
Hintergrund:
Die Europäische Union und das Land Hessen unterstützen ländliche Regionen mit speziellen Förderprogrammen, die als Anschubfinanzierung für eigenständige Regionalentwicklungen gedacht sind. Eines dieser Programme ist LEADER. Die Abkürzung LEADER steht dabei für die aus dem Französischen übersetzte Bedeutung „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“.
Damit fördert die Europäische Union seit 1991 Projekte, in die sich Bürgerinnen und Bürger sowie Institutionen direkt vor Ort einbringen und zur nachhaltigen Stärkung ländlicher Räume beitragen können. Voraussetzung dazu ist, dass diese Projekte in einer anerkannten LEADER-Region umgesetzt werden. Die Regionen unterstützen und begleiten eine jeweilige Lokale Aktionsgruppe bei der Umsetzung ihrer Lokalen Entwicklungsstrategie und betreut all jene, die Projekte auf den Weg bringen möchten.
Hessenweit fließen 50 Millionen Euro Fördergelder der EU und dem Land Hessen in insgesamt 24 LEADER-Regionen. Für die Kommunen im Landkreis Marburg-Biedenkopf sind die drei LEADER-Regionen Marburger-Land, Burgwald-Ederbergland sowie Lahn-Dill-Bergland zuständig.