Marburg-Biedenkopf – Seit dem gemeinsamen Projektstart vom Landkreis Marburg-Biedenkopf und der Björn Steiger Stiftung im Juli dieses Jahres sind bereits 40 Geräte kreisweit aufgestellt worden. Zehn weitere folgen bis zum Jahresende.
Der plötzliche Herztod ist mit 100.000 Opfern jährlich eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Die Betroffenen haben meist nur eine Chance, wenn sofort mit einer Herzdruckmassage begonnen wird und ein AED-Gerät (Automatisierter Externer Defibrillator) zum Einsatz kommt, um einem aus dem Takt geratenen Herz mit einem lebensrettenden Stromimpuls „Starthilfe“ zu geben. Diese wichtigen Erstmaßnahmen müssen in der Regel von Laien, die sich in nächster Nähe befinden durchgeführt werden – denn bereits nach fünf Minuten ohne Herzdruckmassage bleiben in den meisten Fällen bleibenden Schäden zurück.
Dementsprechend wichtig sind im Falle eines plötzlichen Herzstillstands die Ersthelfer. „Sie setzen den Notruf ab, leisten Erste Hilfe und stellen so die Weichen für alle anderen Schritte: Notarzt, Rettungsdienst und Klinik. Mit diesem Projekt können wir die Rolle der Ersthelfer stärken und weiter ausbauen, damit sie noch besser helfen können“, betonte Landrätin Kirsten Fründt.
Dazu sollen die lebensrettenden Geräte flächendeckend im Landkreis an verschiedenen, öffentlichen und stark frequentierten Orten verfügbar gemacht werden. Seit Beginn des Projekts „Herzsicherer Landkreis Marburg-Biedenkopf“ wurden bereits 40 AED-Säulen oder Wandkästen kreisweit aufgestellt, davon allein 30 in Liegenschaften des Landkreises. Dazu zählen insbesondere die Schulstandorte, aber auch die Kreis-Job-Center in Biedenkopf, Marburg und Stadtallendorf sowie das Gesundheitsamt und das Landratsamt in Marburg-Cappel. Weitere Geräte finden sich unter anderem in den Rathäusern in Cölbe, Lohra, Stadtallendorf und Wohratal sowie einigen weiteren Bürger- und Gemeindehäusern. Im Verlauf des Projekts konnte mit der Deutsche Vermögensberatung, die 15.000 Euro zur Anschaffung fünf weiterer Geräte spendete, ein weiterer Unterstützer hinzugewonnen werden.
„Wir freuen uns über das Engagement, mit dem der Landkreis Marburg-Biedenkopf den Kampf gegen den Herztod aufgenommen hat“, sagte Angelo Sapia, Projektbeauftragter der Björn Steiger Stiftung. Ein starker Partner an der Seite der Stiftung sei unerlässlich, um etwas bewirken zu können.
Bewirkt wird in Marburg-Biedenkopf schon jetzt Einiges: so seien die Chancen, einen Herzinfarkt oder einen Herzstillstand zu überleben, in Marburg-Biedenkopf bereits jetzt größer als andernorts. „Das hängt mit dem gut ausgebauten System der Rettungsdienste und einer hervorragenden klinischen Versorgung, zum Beispiel im Marburger Uni-Klinikum zusammen. Ersthelfer, Mitarbeiter der Rettungsleitstelle, Notärzte, Notfallsanitäter und die Mediziner im Krankenhaus arbeiten hier Hand in Hand und eng aufeinander abgestimmt“, sagte die Landrätin. Da sei es nur folgerichtig und konsequent, die Rettungskette weiter auszubauen.
Bereits bestehende AED-Standorte können online unter www.steiger-stiftung.de/aed (Öffnet in einem neuen Tab) eingesehen werden.