GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG DER UNIVERSITÄTSSTADT MARBURG UND DES LANDKREISES MARBURG-BIEDENKOPF
Marburg. Eine rote, mit „SOS“ gekennzeichnete Dose, kann helfen, Leben zu retten: Sie bietet Rettungskräften auf einen Blick viele wichtige Informationen. Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und Landrätin Kirsten Fründt haben zusammen mit Kooperationspartnern das Gemeinschaftsprojekt der Universitätsstadt Marburg und des Landkreises Marburg-Biedenkopf mit dem Titel „Rettung aus der Dose“ vorgestellt.
Die ebenso einfache wie wirkungsvolle Idee, eine Dose mit den wichtigsten medizinischen Informationen für den Notfall im heimischen Kühlschrank aufzubewahren, stammt ursprünglich aus Irland. Die Dose wird gut sichtbar in der Innentür des Kühlschranks deponiert. Ein Datenblatt in der Dose stellt den Ersthelfern und Ersthelferinnen sofort die im Notfall relevanten Informationen zur Verfügung. Zwei Aufkleber, einer an der Innenseite der Haustür, der zweite an der Außenseite der Kühlschranktür, zeigen an, dass eine „SOS-Dose“ für die Rettungskräfte vorhanden ist.
„Die Idee ist sehr gut, alle wichtigen Informationen an einer Stelle zusammenzufassen. Und ein Kühlschrank ist in fast jedem Haushalt vorhanden und schneller zu finden als eine Notfallmappe,“ sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Aus seiner Arbeit als Notarzt wisse er selbst: „Es kann entscheidend sein, wie schnell die Rettungskräfte alle wichtigen Informationen bekommen.“ Dem schloss sich Landrätin Kirsten Fründt an: „Mit dieser simplen Idee können die Rettungskräfte wertvolle Sekunden gewinnen.“ Sie wünsche sich, dass die SOS-Dose flächendeckend in Stadt und Landkreis verbreitet werde. „Insbesondere alleinlebenden älteren Menschen, für die keine Angehörigen vor Ort im Notfall Auskunft geben könnten, kann die ,SOS-Dose‘ ein Rettungsanker sein“, so Fründt.
Die Initiative, die „SOS-Dose“ auch in Marburg für Interessierte anzubieten, ging vom Lions Club Marburg-Elisabeth von Thüringen aus und stieß beim Seniorenbeirat der Universitätsstadt Marburg auf offene Ohren. Mit einem offiziellen Antrag wurde das Projekt dem Magistrat der Universitätsstadt vorgestellt, der die Anregung sofort befürwortete. Mit dem Lions-Club kooperieren die Stadt Marburg, der Landkreis Marburg-Biedenkopf sowie die Sparkasse Marburg-Biedenkopf bei dieser Aktion. Der Malteser Hilfsdienst sowie die Feuerwehr Marburg haben sich ebenfalls zur Unterstützung dieses Projektes bereit erklärt.
„Die Rettungsdose eignet sich für alle Menschen, die chronische Erkrankungen haben“, erklärte Dr. Susanne Lather vom Lions Club Marburg-Elisabeth von Thüringen. Ein Datenblatt in der Dose enthalte nicht nur persönliche Angaben, sondern auch solche zu Patientenverfügungen, Kontaktdaten von Angehörigen oder die Information, ob Haustiere in der Wohnung leben – und wer sich im Ernstfall um diese kümmern kann. Auch sei Platz für wichtige Medikamente darin.
Die Notfalldose gibt es ab sofort für 2,50 Euro an folgenden Stellen zu kaufen: Beratungszentrum mit integriertem Pflegestützpunkt (BiP), Am Grün 16, 35037 Marburg; Malteser, Schützenstraße 28, 35039 Marburg; Feuerwehr Marburg, Erlenring 11, 35037 Marburg.
„Der Erlös aus dem Verkauf der Dose kommt wiederum gemeinnützigen Zwecken zugute“, erklärten Oberbürgermeister Spies und Landrätin Fründt. Sie wünschen sich, dass sich zudem weitere Verkaufsstellen im gesamten Landkreis finden, um die SOS-Dose gut flächendeckend verteilen zu können. Gemeinsam mit der Universitätsstadt Marburg und dem Landkreis Marburg-Biedenkopf leistet auch die Sparkasse einen Beitrag zur finanziellen Unterstützung des Projektes.