Marburg-Biedenkopf – Zum Tag der offenen Tür lud der Landkreis Marburg-Biedenkopf alle Bürgerinnen und Bürger in seine Außenstelle in Stadtallendorf, Marktstraße 6, ein. Die Volkshochschule (vhs), das Büro für Integration (BfI), der Sozialdienst Zuwanderung und die Ausländerbehörde informierten über ihre Arbeit und unterhielten zudem mit einem bunten Programm aus Tanz, Musik und viel Kultur Jung und Alt.
Bei der Volkshochschule wurden Qigong, Zumba und die Kindertanzgruppe „Wüstenblume“ Tänze vorgeführt. Auch Kunstinteressierte kamen auf ihre Kosten und entdeckten in einer Ausstellung Exponate aus Ton und Malerei, die in den vhs-Kursen entstanden sind. Im Rahmen des Programms „Jugend stärken im Quartier“ des Landkreises Marburg-Biedenkopf, entdeckten junge Geflüchtete aus Syrien ihre „Neue Heimat Stadtallendorf“. Mit dem Fotoprojekt lernten sie Stadtallendorf aus neuen Perspektiven kennen. Gutes Essen, so heißt es, sei völkerverbindend. Darum bereiteten Kursteilnehmende der Volkshochschule internationale Speisen zum Probieren vor.
Das Büro für Integration hat ein unterhaltsames Programm auch für Kinder entwickelt. So konnte gebastelt, gemalt und gerätselt werden. Ein ganz besonderes Jugendprojekt wurde mit der Ausstellung „Gesichter und Geschichten“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Drei syrische Jugendliche zeichnen ihren Fluchtweg nach, ihren Weg ins Ungewisse, ihr Unterwegssein in Unsicherheit, ihr Ankommen im Unbekannten. Daneben gab es Informationen über vielfältige Projekte des Büros für Integration, Informationen zu Demokratie und Wahlen, über die Bildungskoordination für Neuzugewanderte, die Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer, einen virtuellen Rundgang durch die Migrationsgeschichte und jede Menge Gelegenheiten zum Gespräch.
Die Ausländerbehörde präsentierte die aktuellen Zahlen zur Zuwanderung nach Deutschland, Hessen, dem Landkreis und Stadtallendorf. In einen Malwettbewerb konnten Kinder unter dem Motto „Meine Welt – Meine Wünsche“ ihr Können beweisen. Selbst zum Kunstwerk wurden die Kleinen beim Kinderschminken. Die 38-jährige Künstlerin Mira Wardah aus Syrien stellte ihre Bilder aus. In ihren Werken verarbeitet sie die arabische Schrift in bestimmten geometrischen Formen.
Der Sozialdienst Zuwanderung bot neben vielen Informationen zu seiner Arbeit auch Basketball, Länderflaggenraten und Henna-Bemalung für Groß und Klein.
Musikalisch umrahmt wurde der Tag der offenen Tür von Aygün Hüseynova am Keyboard und von „Die Fremden“. Es handelt sich um eine Gruppe internationaler junger Menschen aus dem Landkreis, die mit vielen Musikstilen experimentieren. Von Rock zu Jazz und von deutschem Pop und spanischem Flamenco zur kurdischen Folklore. Auch das Saxophon Ensemble „Allphones“ der Alfred-Wegner-Schule gab eine Kostprobe seines Könnens.
Landrätin Kirsten Fründt, Stadtallendorfs Bürger Christian Somogyi, der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow und Stadtrat Jürgen Behler unterzeichneten am Tag der offenen Tür den Vertrag zur Gemeinwesenarbeit. Die Koordinierungsstelle der Gemeinwesenarbeit in Stadtallendorf, welche 2017 aufgebaut wurde, hat die Aufgabe Räume der Begegnung für Menschen und Bevölkerungsgruppen zu schaffen, damit Beziehungen entstehen und ein Miteinander gefördert wird. Das Motto der Gemeinwesenarbeit lautet: „Netzwerk stärken – Begegnung schaffen – Kooperation fördern“.
