Marburg-Biedenkopf – Bei dem Exponat des Monats August handelt es sich um die deutschsprachige Ausgabe des Kinderbuches „Alice im Blumenland“, die 1952 erschien. Das Buch ist Teil einer umfangreichen Stiftung an Kinderbüchern, Spielen und Kleinfiguren von Helga Leitsch aus Biedenkopf. In der aktuellen Sonderausstellung „Im Hinterland - Kindheit früher“ sind weitere Exponate dieser Stiftung sowie eine Geschichte über ihre ersten Erfahrungen als „Puppenmutter“ zu sehen oder zu lesen.
In der Geschichte von „Alice im Blumenland“ wird ein Kapitel des Buches „Hinter den Spiegeln“ des britischen Schriftstellers Lewis Caroll auf eine aus den Zeichentrickfilmen bekannte disneytypische Art nacherzählt. Das Buch „Hinter den Spiegeln“ ist die Fortsetzung des 1865 erschienenen und ebenfalls von Lewis Caroll geschriebenen Kinderbuchklassikers „Alice im Wunderland“. Das Werk gehört zu dem Bereich der literarischen Nonsens-Literatur. Es erzählt die Geschichte eines kleinen Mädchens und ihrer seltsamen Begegnungen und Erlebnisse in einem von ihr erdachten Wunderland.
Im Jahre 1951 veröffentlichte Disney unter Verwendung von Figuren und Geschichten aus beiden Alice-Büchern den Zeichentrickfilm „Alice im Wunderland“. Im Zuge des Disney-Merchandisings entstand im selben Jahr das auf einer kleinen Geschichte aus diesem Film basierende Büchlein „Alice in Wonderland finds the Garden of Live Flowers“. Die Autorin der englischsprachigen Ausgabe ist Jane Werner (1915 bis 2004). Für die Illustration war Campbell Grant (1909 bis 1992) verantwortlich. Wer das Buch ins Deutsche übersetzte, ist nicht bekannt.
Alice gerät in dieser frei nach Lewis Caroll erzählten Geschichte nach einem Zaubertrank in das Land der Blumen und muss mit Entsetzen feststellen, dass ihre Körpergröße noch unter derjenigen der Blumen liegt. Wie in den Alice-Geschichten üblich, muss sie sich zunächst alleine den neuen Umständen stellen. Von einem Schmetterling erhält sie aber dennoch einen Hinweis, so dass sie wieder auf ihre normale Körpergröße anwächst. Zum glücklichen Ende der Geschichte macht sich Alice wohlbehalten auf den Weg nach Hause.
Das Buch gehört zu einer 16-teiligen Reihe, den so genannten Kleinen Disney Bilderbüchern, die von 1951 bis 1952 im Blüchert-Verlag erschienen. Der Blüchert-Verlag war in Stuttgart und später in Hamburg ansässig. Von 1950 bis 1965 gab der Verlag zahlreiche Disney-Titel heraus. Neben der Publikation der Zeichentrickreihen erwarb der Verlag 1950 die deutschen Rechte für die Herausgabe von Disneys Nicht-Comic-Publikationen.
Zwei Ausgaben dieser kleinen Disney-Bücher nehmen einzelne Figuren und Handlungen der Geschichte von Alice auf, so zum Beispiel „Alice im Blumenland“ (Bd. 14/1952) und „Alice und das weiße Kaninchen“ (Bd. 15/1952). Daneben erzählt eines der großen Disney-Bücher die Geschichte von „Alice im Wunderland“.
Das Hinterlandmuseum Schloss Biedenkopf:
Die wechselnden Exponate des Monats können während der Dauerausstellung im Hinterlandmuseum im kreiseigenen Schloss Biedenkopf bis zum 15. November 2018 dienstags bis sonntags zwischen 10:00 und 18:00 Uhr besucht werden. Außerdem besteht während der Winterpause vom 16. November bis 31. März für Gruppen ab 10 Personen die Möglichkeit einer Besichtigung nach telefonischer Voranmeldung.
Weitere Informationen sind beim Hinterlandmuseum unter der Telefonnummer 06461 924651, per E-Mail an Hinterlandmuseummarburg-biedenkopfde oder online unter www.marburg-biedenkopf.de/hinterlandmuseum erhältlich.
Eintrittspreise: Erwachsene: 2,50 Euro; Kinder bis 14 Jahre: 1,30 Euro; Gruppen pro Person jeweils: 2,00 Euro; Schulgruppen pro Person: 1,00 Euro. Für Inhaber der Ehrenamtscard ist der Eintritt frei.