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Pressemitteilung 272/2018

27.07.2018

Mit dem Spatenstich fällt der Startschuss für den Ausbau der Datenautobahn – Breitbandversorgung: Marburg-Biedenkopf hat digitale Zukunft im Blick

Ein guter Tag für Marburg-Biedenkopf: Mit dem symbolischen Spatenstich ist der Startschuss für den weiteren Ausbau der Datenautobahn gefallen.

Marburg-Biedenkopf – Mit dem symbolischen „Ersten Spatenstich“ hat am Freitag der weitere Ausbau der Datenautobahn im Landkreis Marburg-Biedenkopf begonnen. Damit sollen bis 2020 die letzten unterversorgten „weißen Flecken“ den Anschluss an die digitale Zukunft mit schnellem Internet erhalten. Nach Abschluss des Erweiterungsprojektes wird der Landkreis Marburg-Biedenkopf über eine der besten Breitbandversorgungen im ländlichen Raum bundesweit verfügen.

Der symbolische „Erste Spatenstich“ fand unter Beteiligung von Landrätin Kirsten Fründt, Bürgermeistern aus dem Kreis, Staatssekretär Mathias Samson vom Hessischen Wirtschaftsministerium, der Vorstandsbeauftragten der Deutschen Telekom, Dr. Vesta von Bossel, von Vertretern der Industrie- und Handelskammern (IHK) und Kreishandwerkerschaften, von Jens Ihle vom Regionalmanagement Mittelhessen, der Vorstände des St.-Elisabeth-Vereins sowie Gästen aus Politik und Wirtschaft in Cölbe statt. 

In einer Bauzeit von knapp zwei Jahren sollen nahezu alle noch unterversorgten Privathaushalte, das sind kreisweit noch knapp 6.000 Anschlüsse, auf eine Downloadgeschwindigkeit von mindestens 30 Mbit/s verbessert werden. Davon werden mehr als 95 Prozent der Anschlüsse nach Abschluss des Projektes Downloadgeschwindigkeiten von 50 Mbit/s und 80 Prozent sogar über 100 Mbit/s verfügen. Außerdem werden alle 75 Schulen des Kreises und mehr als 500 Gewerbestandorte im Landkreis mit direktem Glasfaseranschluss versorgt. Damit können Gigabit-Bandbreiten erreicht werden.

Schulen und Gewerbe werden im Rahmen des Ausbaus mit FTTH-Anschlüssen („Fibre-To-The Home“), also mit Glasfaser bis in das Gebäude versorgt. Für private Haushalte ist ein FTTC-Ausbau („Fibre-To-The-Curb“ – Glasfaser bis an den Bürgersteig) vorgesehen. Dort bleibt die Kupferleitung vom Multifunktionsgehäuse bis zum Gebäude bestehen. Die möglichen Bandbreiten werden dort mit Vectoring oder mit Supervectoring auf bis zu 250 Mbit/s verbessert.

Die zu finanzierenden Kosten für den weiteren Ausbau belaufen sich für den Landkreis insgesamt auf rund 10,9 Millionen Euro. Davon entfallen allein auf den Anschluss der Schulen etwa 1,8 Millionen Euro, wovon Kreis und Bund je die Hälfte tragen. Die verbleibenden 9,1 Millionen Euro für den Ausbau von privaten Haushalten und Gewerbestandorten werden vom Bund ebenfalls mit 50 Prozent und vom Land Hessen mit 3 Millionen Euro unterstützt. Die verbleibenden 1,6 Millionen Euro teilen sich Kommunen und Landkreis je zur Hälfte. Somit wird das Erweiterungsprojekt mit 5,4 Millionen Euro durch den Bund, 3 Millionen Euro vom Land Hessen, 1,7 Millionen vom Landkreis und 0,8 Millionen Euro von den Städten und Gemeinden getragen. Darüber hinaus wird der Landkreis die anfallenden Projektkosten in der Breitband GmbH während der Durchführung des Projektes übernehmen.

Das Projektgebiet wird dabei in sieben Ausbaugebiete aufgeteilt, die nacheinander umgesetzt werden. Diese Gebiete basieren auf den Ortsnetzen. Dies hat einen technischen Hintergrund. Der Ausbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge zum ersten Ausbauprojekt. Los geht es demnach im östlichen Teil des Kreises (Stadtallendorf/Neustadt), der Ausbau vollzieht sich dann in westlicher Richtung und endet in Biedenkopf/Breidenbach. Dabei werden 108 Kilometer Tiefbau realisiert, 1.165 Kilometer Glasfaserkabel und 168 Kilometer Leerrohre verlegt. Um bei einer bereits laufenden Baumaßnahme einen Anschluss realisieren und Synergie-Effekte nutzen zu können, wurde das WABL-Gelände des St. Elisabeth Vereins in Cölbe vorgezogen. 

„Der Breitbandausbau als digitale Infrastruktur ist auf der einen Seite für die Bevölkerung im täglichen Gebrauch des Internets von großer Bedeutung. Auf der anderen Seite stärken wir für die innovativen und international agierenden Unternehmen in der Region mit hohem Datenaustausch zu Kunden und Lieferanten den Wirtschaftsstandort Marburg-Biedenkopf“, unterstrich Landrätin Kirsten Fründt. „Und auch auf dem Bildungssektor gehört schnelles Internet heute zum Standard, weshalb wir auch unsere Schulen an die Datenautobahn anbinden werden, damit wir nicht den Anschluss an die digitale Zukunft verlieren“, erklärte Kirsten Fründt.

Vesta von Bossel, Vorstandsbeauftragte der Deutschen Telekom für den Breitbandausbau in Deutschland, betonte: „Die Breitband-Versorgung des Kreises wird auf die nächste Evolutionsstufe gebracht. Daher kann ich mit Fug und Recht von einem weiteren technologischen Quantensprung sprechen. Dazu ein Beispiel: Dank der neuen Infrastruktur werden die Schulen und Krankenhäuser im Kreisgebiet mit Gigabitanschlüssen versorgt. Sie gehören somit zu den öffentlichen Einrichtungen mit den leistungsfähigsten Internetanschlüssen in Deutschland.“

Wirtschaftsstaatssekretär Mathias Samson übergab den Förderbescheid des Landes Hessen in Höhe von rund drei Millionen Euro an Landrätin Kirsten Fründt. „Damit geben wir dem Breitbandausbau im Landkreis Marburg-Biedenkopf einen zusätzlichen Schub, um Lücken in der Versorgung mit schnellem Internet zu schließen“, sagte der Staatssekretär. Samson lobte die Absicht des Kreises, alle noch unversorgten Schulen direkt mit Glasfaser auszustatten: „Der Kreis Marburg-Biedenkopf ist einer der ersten in Hessen, der mit Hilfe von Bund und Land konsequent alle unversorgten Schulen mit der zukunftsweisenden Glasfasertechnologie erschließt. Damit wird eine wichtige und zukunftsfähige Infrastruktur für Bildungsangebote und medienpädagogische Ansätze geschaffen. 

Manfred Henning von der Agentur für Kommunikation, Organisation und Management (AteneKom), die das Projekt begleitet, erklärte, dass der Breitbandausbau auch als Regionalentwicklung begriffen werden müsse. Hierbei gelte es, die gesamte Breite öffentlicher Institutionen mitzunehmen.

In Marburg-Biedenkopf wurde bereits im August 2015 ein erstes Ausbauprojekt mit einer Versorgung von über 95 Prozent der Haushalte und Gewerbestandorte mit 25 Mbit/s in Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom erfolgreich abgeschlossen. „Durch die Förderung von Bund und Land können wir nun den weiteren Ausbau in Angriff nehmen“, erläuterte Klaus Bernhardt, Geschäftsführer der Breitband Marburg-Biedenkopf GmbH. Mit der Deutschen Telekom sei ein kompetenter und leistungsfähiger Ausbaupartner gefunden worden, der bereits die erste Ausbaustufe realisiert habe und daher die Region kenne, sind sich Klaus Bernhardt und Landrätin Fründt einig.

Weitere Informationen über die Möglichkeit von jedem einzelnen Anschluss online unter www.Breitband-Marburg-Biedenkopf.de (Öffnet in einem neuen Tab).

Staatssekretär Mathias Samson übergab den Förderbescheid über 3 Millionen Euro des Landes Hessen an Landrätin Kirsten Fründt.

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