Marburg-Biedenkopf – Mit der Vertragsunterzeichnung haben der Landkreis Marburg-Biedenkopf, die Städte und Gemeinden und die Deutsche Telekom den weiteren Ausbau des schnellen Internets im Kreis auf den Weg gebracht. Damit sollen bis 2020 die letzten unterversorgten „weißen Flecken“ den Anschluss an die Datenautobahn mit schnellem Internet erhalten. Nach Abschluss des Erweiterungsprojektes wird der Landkreis Marburg-Biedenkopf über eine der besten Breitbandversorgungen im ländlichen Raum bundesweit verfügen.
In Marburg-Biedenkopf konnte bereits im August 2015 ein erstes Ausbauprojekt in Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom erfolgreich abgeschlossen werden. Hierbei wurde bereits eine Versorgung von über 95 Prozent der Haushalte und Gewerbestandorte mit 25 Mbit/s erzielt.
„Durch die Fördermöglichkeiten von Bund und Land können wir nun den weiteren Ausbau in Angriff nehmen“, unterstrich Landrätin Kirsten Fründt bei der Vertragsunterzeichnung. „Dazu haben wir den Markt erkundet und die Arbeiten anschließend ausgeschrieben“, ergänzte Klaus Bernhardt, der Geschäftsführer der Breitband Marburg-Biedenkopf GmbH. Bei der Ausschreibung habe sich die Deutsche Telekom durchgesetzt und werde somit auch für das Erweiterungsprojekt in Marburg-Biedenkopf der Ausbaupartner sein, so Bernhardt.
„Schnelles Internet ist eine nicht mehr wegzudenkende und für die Menschen relevante Infrastruktur“, betonte die Landrätin. Geschwindigkeit und hohe Bandbreiten seien dabei sowohl für die Freizeitnutzung wichtig, als auch ein wichtiger Standortvorteil für die Wirtschaft in der Region. „Und auch auf dem Bildungssektor gehört schnelles Internet heute zum Standard, weshalb wir auch unsere Schulen an die Datenautobahn anbinden werden, damit wir nicht den Anschluss an die digitale Zukunft verlieren“, erklärte Kirsten Fründt.
Mit der Deutschen Telekom sei ein kompetenter und leistungsfähiger Ausbaupartner gefunden worden, der bereits die erste Ausbaustufe realisiert habe und daher die Region kenne, sind sich Klaus Bernhardt und Landrätin Fründt einig.
Vesta von Bossel, Vorstandbeauftragte der Telekom für den Breitbandausbau, ergänzt: „Wir verbauen in dieser zweiten Stufe die zukunftsfähigste Technik, die derzeit am Markt verfügbar ist. Dank der neuesten Infrastruktur werden zum Beispiel die Schulen und Gewerbegebiete im Kreisgebiet mit Gigabitanschlüsse versorgt. Ein guter Tag für alle! Wir bedanken uns sehr herzlich bei allen Beteiligten für ihr erneutes Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der Deutschen Telekom.“
75 Schulen und über 500 Gewerbe sollen jetzt direkt mit Glasfaseranschlüssen angebunden werden und so Bandbreiten im Gigabitbereich erhalten. Alle anderen Anschlüsse, die aktuell unter 30 Mbit/s Bandbreite zur Verfügung haben und somit förderfähig sind, sollen nun zu 100 Prozent über 30 Mbit/s Bandbreite nach dem Ausbau bekommen. 95 Prozent davon sollen sogar 50 Mbit/s oder mehr und 80 Prozent 100 Mbit/s oder mehr Bandbreite nach dem Ausbau zur Verfügung haben. Dies wird insgesamt fast 6.000 Haushalte betreffen.
Im Rahmen des Projektes werden 108 Kilometer Tiefbau realisiert, 1.165 Kilometer Glasfaserkabel und 168 Kilometer Leerrohre verlegt. Das Projektgebiet wird dabei in sieben Ausbaugebiete aufgeteilt, die nacheinander umgesetzt werden. Pro Ausbaugebiet ist eine Planungs- und Bauzeit von 10 Monaten vorgesehen. Insgesamt soll das Erweiterungsprojekt in 22 Monaten abgeschlossen werden.
Die zu finanzierenden Kosten für den weiteren Ausbau belaufen sich für den Landkreis insgesamt auf rund 10,9 Millionen Euro. Davon entfallen allein auf den Anschluss der Schulen etwa 1,8 Millionen Euro, wovon Kreis und Bund je die Hälfte tragen. Die verbleibenden 9,1 Millionen Euro für den Ausbau von privaten Haushalten und Gewerbestandorten werden vom Bund ebenfalls mit 50 Prozent und vom Land Hessen mit 3 Millionen Euro unterstützt. Die noch offenen 1,6 Millionen Euro teilen sich Kommunen und Landkreis je zur Hälfte. Somit wird das Erweiterungsprojekt mit 5,4 Millionen Euro durch den Bund, 3,0 Millionen Euro vom Land Hessen, 1,7 Millionen vom Landkreis und 0,8 Millionen Euro von den Städten und Gemeinden getragen.