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Pressemitteilung 252/2018

04.07.2018

Exponat des Monats Juli – Hinterlandmuseum zeigt Hessen-Darmstädtisches Gesangsbuch von 1779

Exponat des Monats Juli: Exponat des Monats im Hinterlandmuseum Biedenkopf ist das Hessen-Darmstädtische allgemeines Gesang-Buch von 1779.

Marburg-Biedenkopf – Ein Gesangbuch aus dem Jahr 1779 ist Exponat des Monats Juli in der Dauerausstellung im Hinterlandmuseum Biedenkopf. Gestiftet hat es eine Privatperson aus Biedenkopf.

Seit dem 17. Jahrhundert waren die einzelnen Staaten bestrebt, in ihren Gebieten eigene Gesangbücher zu haben. Obwohl das Hinterland seit 1624 zur Landgrafschaft Hessen-Darmstadt gehörte, sang man hier noch weit bis in das 18. Jahrhundert aus keinem der Darmstädter Gesangbücher sondern aus dem Marburger Gesangbuch. Marburg gehörte zu Hessen-Kassel.

Ändern sollte dies das „Hessen-Darmstädtische allgemeines Gesang-Buch“, das 1779 auf höchste Landesfürstliche Verordnung herausgegeben und gegen den zum Teil heftigen Widerstand der Bevölkerung durchgesetzt wurde.

Das Buch ist in den drei Kapiteln „Lieder über christliche Glaubenslehren“, „Lieder über christliche Lebenspflichten“ und „Lieder bei besonderen Zeiten und Fällen“ geordnet und enthält auf 818 Seiten insgesamt 576 Lieder. Zudem finden sich die zwei Anhänge „Gebäte zur Hausandacht“ und „Episteln und Evangelia auf alle Sonntage und Feste“. Noten sind keine beigefügt. Vielmehr ist nur die Melodie eines damals bekannten Liedes angegeben, nach der gesungen werden sollte.

Das belegt auch das jetzt gestiftete Exemplar. Anhand handschriftlicher Vermerke ist das Gesangbuch wohl erst acht Jahre nach Erscheinen in die Hand von Heinrich Caspar Frohnhäuser aus Biedenkopf gekommen ist. Es handelt sich vermutlich um einen Schmied dieses Namens, der 1728 geboren wurde und 1787 starb.

Zusammen mit dem Darmstädter Gesangbuch wurden noch zwei weitere Bücher gestiftet. Ein „Gesangbuch für die bisherige Landeskirche in Nassau“ aus der Zeit um 1934 mit Illustrationen von Rudolf Schäfer sowie „Stark’s Gebetbuch“. Dieses „Tägliche Handbuch“ des Frankfurter Predigers Johann Friedrich Stark enthält Gebete für alle Gelegenheiten.  Es war neben Bibel und Gesangbuch das in Hinterländer Haushalten am meisten verbreitete Buch. Die gestiftete Ausgabe ist ein Nachdruck aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Sie gehörte laut der am Anfang eingefügten Familienchronik Karl Wagner aus Dexbach und Katharina Weigel aus Weifenbach, die 1893 in Dexbach geheiratet hatten.

Das Hinterlandmuseum Schloss Biedenkopf:

Die wechselnden Exponate des Monats können während der Dauerausstellung im Hinterlandmuseum im kreiseigenen Schloss Biedenkopf bis zum 15. November 2018 dienstags bis sonntags zwischen 10:00 und 18:00 Uhr besucht werden. Außerdem besteht während der Winterpause vom 16. November bis 31. März für Gruppen ab 10 Personen die Möglichkeit einer Besichtigung nach telefonischer Voranmeldung.

Weitere Informationen sind beim Hinterlandmuseum unter der Telefonnummer 06461 924651, per E-Mail an Hinterlandmuseummarburg-biedenkopfde oder online unter https://tinyurl.com/landkreis-hinterlandmuseum erhältlich.

Eintrittspreise: Erwachsene: 2,50 Euro; Kinder bis 14 Jahre: 1,30 Euro; Gruppen pro Person jeweils: 2,00 Euro; Schulgruppen pro Person: 1,00 Euro. Für Inhaber der Ehrenamtscard ist der Eintritt frei.

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