Marburg-Biedenkopf – Die Kommission „Partizipation und Teilhabe in Vielfalt“ hat sich mit den Themen Migration und Ausbildung sowie mit aktuellen Entwicklungen zum Thema Aufbau eines Antidiskriminierungsnetzwerkes im Landkreis und im mittelhessischen Raum beschäftigt. Mit dem Netzwerk sollen Beratungsangebote in der Region gestärkt werden.
Die Themen Ausbildungsduldung und Abschiebegefahr standen auf der Tagesordnung. In der Sitzung stellte die Kommission fest, dass die Gefahr der Abschiebung in zeitlichem und räumlichem Zusammenhang mit der Rückkehrberatung sowohl Geflüchtete als auch Arbeitgeber, Ausbilder und andere in der Unterstützung von Geflüchteten engagierte Personen stark verunsichere.
Bezüglich der Ausbildungsduldung spricht sich die Kommission dafür aus, auch andere Qualifikationsmaßnahmen, die zu einer Berufsausbildung befähigen oder die erforderliche Ausbildungsreife herstellen, als Duldung stärker anerkannt werden sollten. Zurzeit gilt dies nur für qualifizierte Ausbildungen.
Aus Sicht der Kommission gäbe dies den Betrieben mehr Sicherheit. Der Erwerb der fachlichen Eignung sowie sehr gute Sprachkenntnisse, um eine qualifizierte Ausbildung erfolgreich abzuschließen oder einen Ausbildungsplatz zu erhalten, stellt für die zugewanderten oder geflüchteten Menschen immer noch eine große Herausforderung dar. Ein geklärter Aufenthaltsstatus wäre darum für die Betriebe ein wichtiges Kriterium für die Vergabe von Ausbildungsplätzen.
Die Kommission unterstützt und berät den Kreisausschuss in Fragen von Vielfalt und zur gleichberechtigten Beteiligung von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Ziel der Beratung ist auch, die Mitglieder des Kreisausschusses für unterschiedliche Perspektiven, Bedürfnisse und Möglichkeiten einer vielfältigen Gesellschaft zu sensibilisieren. Damit ein qualifiziertes und bedarfsgerechtes Verwaltungshandeln im Hinblick auf seine Auswirkungen auf Menschen mit Zuwanderungsgeschichte erreicht wird.
Für weitere Informationen und Fragen: vielfaltmarburg-biedenkopfde