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Pressemitteilung 123/2018

11.04.2018

Mediale Zeugnisse des Ersten Weltkrieges – Außergewöhnlich „Illustrirte Zeitungen“ sind Exponate des Monats im Hinterlandmuseum Schloss Biedenkopf

Die gebundenen illustrierten Zeitungen gewähren einen Einblick in die Darstellung gesellschaftlicher Themen zur Zeit des Ersten Weltkrieges.

Marburg-Biedenkopf – Bei den Exponaten des Monats April 2018 im Hinterlandmuseum Schloss Biedenkopf handelt es sich um zwei gebundene Ausgaben der „IIlustrirten Zeitung“. Die beiden Bände enthalten die Ausgaben von Juli 1916 bis Dezember 1916 sowie von Juni 1918 bis September 1919. Hermann Moser aus Biedenkopf hat die Zeitschriftenbände an das Hinterlandmuseum im kreiseigenen Schloss übergeben.

Laut Untertitel gewährt die Zeitung Einblicke in „Wöchentliche Nachrichten über alle wesentlichen Zeitereignisse, Zustände und Persönlichkeiten der Gegenwart, öffentliches und gesellschaftliches Leben, Wissenschaft und Kunst“. Vorherrschend wird in den Ausgaben von 1916 und 1918 über Ereignisse während des Ersten Weltkrieges berichtet. Die Ausgaben des Jahres 1919 widmen sich dagegen den im Untertitel angekündigten klassischen Gesellschaftsthemen.

Illustriert durch Fotos, Karten und Zeichnungen liefert die Zeitung eine umfangreiche Berichterstattung „von der Front“ sowie Hintergrundanalysen zu den Kriegsschauplätzen. Den Lesern werden unter anderem technische Neuerungen von Kriegsgerät sowie die medizinische Versorgung der Soldaten vorgestellt.

Interessant sind die zahlreich vorhandenen Werbeanzeigen, etwa für Hygieneartikel oder für Produkte des täglichen Bedarfs. Sie wurden eigens „patriotisch“ in Sprache und Bild aufgearbeitet. Auch der Deutsche Luftflotten-Verein gehörte zu den Werbekunden der Zeitung und warb um neue Mitglieder.

Darüber hinaus boten die Herausgeber ihren Werbepartnern die Möglichkeit, unter der Rubrik „Wo unsere verwundeten und erkrankten Krieger Erholung und Genesung finden“ spezielle Werbeanzeigen für Sanatorien, Kurorte sowie Heilanstalten zu schalten.

Die „IIlustrirte Zeitung“ erschien im Verlag „J.J. Weber“ in Leipzig von 1843 bis 1944. Insgesamt kam sie auf 5041 Ausgaben. Die Zeitung war – nach englischem und französischem Vorbild – das erste illustrierte Wochenblatt Deutschlands. Die aufwändig von namhaften Künstlern gestalteten Illustrationen trugen wesentlich zum Verkaufserfolg der Zeitung bei. Sie steigerten die Aufmerksamkeit der Leser und die Aussagekraft der bisher nur textlich vermittelten Inhalte.

Unter den zahlreichen Autoren befinden sich auch sehr bekannte Namen: So schrieben unter anderem Karl May, Theodor Storm, Gustav Stresemann und Konrad Adenauer für das Blatt.

Der Einband beider Ausgaben ist dunkelgrün und schwarz gehalten sowie mit Goldprägung versehen. Der ältere Band von 1916 hat dort zusätzlich ein aufgeprägtes Eisernes Kreuz mit der Aufschrift „W“ für Kaiser Wilhelm II. und der Jahreszahl „1914“. Auf dem Buchrücken des jüngeren Bandes wurde, abweichend vom Inhalt, nur die Jahreszahl 1919 angegeben.

Hinterlandmuseum Schloss Biedenkopf:

Die wechselnden Exponate des Monats können im Rahmen der Sonderausstellung „1918 – Ende des Ersten Weltkriegs“ im Hinterlandmuseum im kreiseigenen Schloss Biedenkopf bis 10. Juni 2018 dienstags bis sonntags von 10:00 bis 18:00 Uhr besichtigt werden. Weitere Informationen sind beim Hinterlandmuseum (Telefon: 06461 924651, E-Mail: Hinterlandmuseummarburg-biedenkopfde) oder im Internet unter www.marburg-biedenkopf.de erhältlich.

Eintrittspreise:

Erwachsene: 2,50 Euro

Kinder bis 14 Jahre: 1,30 Euro

Gruppen pro Person jeweils: 2,00 Euro

Schulgruppen pro Person: 1,00 Euro

Inhaber der Ehrenamtscard: frei

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