Als erster Schritt in diesem Prozess haben Stadt, der Landkreis Marburg-Biedenkopf und das beauftragte Planungsbüro das Integrierte Kommunale Entwicklungskonzept (IKEK) hierzu vorgestellt.
Bei der Auftaktveranstaltung im Dorfgemeinschaftshaus Momberg informierten die Fachleute dabei über die Hintergründe und Chancen des Entwicklungskonzeptes sowie über die Förderung kommunaler und privater Maßnahmen. In den nächsten sechs Jahren können öffentliche Bau- und Sanierungsvorhaben in allen drei Stadteilen und private Vorhaben in Mengsberg und Specksweinkel gefördert und umgesetzt werden. Die Informationsveranstaltung bot auch die Gelegenheit für erste Gespräche mit den Bürgerinnen und Bürgern über ihre Ideen, Wünsche und Vorstellungen für die Zukunft und Entwicklung der drei Stadtteile und der gesamten Kommune.
Als roter Faden für die zukünftige strategische Entwicklung der Kommune sowie als Grundlage für die Förderung öffentlicher Maßnahmen und für die Abgrenzung von Fördergebieten für private Vorhaben wird nun unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ein Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept erarbeitet. Hierbei sollen die für die Kommune wichtigen Themen behandelt werden, so dass am Ende der Konzeptphase Aussagen über Ziele, Handlungsfelder und öffentliche Vorhaben vorliegen.
In der anschließenden sechsjährigen Umsetzungsphase können dann auf dieser Grundlage Fördervorhaben in den drei Stadtteilen bezuschusst werden. Der Fachdienst Kreisentwicklung des Landkreises Marburg-Biedenkopf begleitet die Kommune bei der Umsetzung des Programms und hat die Verwendung der Fördermittel im Blick.
„Das ist kein Projekt für den Papierkorb“, betonte Bürgermeister Thomas Groll. „Nur eine Kommune pro Landkreis konnte im Jahr 2017 anerkannt werden. Und ich bin dankbar, dass sich der Kreis für Neustadt eingesetzt hat“, sagte der Bürgermeister. Das neue an diesem Dorfentwicklungskonzept sei, dass die gesamte Kommune in die strategische Planung einbezogen werde.
„Bemerkenswert ist, dass alle drei Stadtteile ein reges Interesse an einer Teilnahme beim Wettbewerb ‚Unser Dorf hat Zukunft‘ zeigten“, stellte Mena Söhlke vom Fachdienst Kreisentwicklung fest. „Bei den letzten Wettbewerben haben Mengsberg, Momberg sowie Speckswinkel mit großem Erfolg abgeschnitten“, stellte Mena Söhlke fest. Sie rechne deshalb fest damit, dass nach einer spannenden Konzeptphase gemäß dem Motto „Wir packen unsere Zukunft selber an“ auch in eine erfolgreiche Umsetzungsphase gestartet wird.
Ralf Laumer, der das Dezernatsbüro Landrätin leitet, wo die Arbeit des Fachdienstes Kreisentwicklung koordiniert wird, lobt das gesamtstädtische Denken der Kommune: „Man kann über die Herausforderungen im ländlichen Raum jammern, oder man kann sie anpacken. Sie gestalten ihre Zukunft und wir werden sie dabei unterstützen“, sagte Laumer.
Die Förderung erfolgt im Rahmen des hessischen Dorfentwicklungsprogramms des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV). Die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern ist ein integraler Bestandteil dieses Programms, weil die Menschen ihren Ort am besten kennen. Die Dorfentwicklung will den ländlichen Raum als attraktiven Lebensraum erhalten und weiterentwickeln. „Sinkende Einwohnerzahlen, Gebäudeleerstand oder mangelnde Infrastruktur sind dabei Herausforderungen, die zu meistern sind“, sagt Heike Brandt vom Planungsbüro akp.