Marburg-Biedenkopf – Seit 20 Jahren setzt sich das KreisJugendParlament (KJP) für die Interessen der Kinder und Jugendlichen im Landkreis Marburg-Biedenkopf ein. Das KJP wirbt mit unterschiedlichen Aktionen dafür, dass Kinder und Jugendliche beteiligt werden und ihre Interessen und Wünsche Gehör finden.
20 Jahre KreisJugendParlament – Grund genug für eine Jubiläumsparty. Die Festredner erhielten von den Jugendlichen eine kleine Liste mit Wörtern, die die erwachsenen Politikerkollegen bei ihren Grußworten benutzten mussten. Das führte zu sehr kreativen und kurzweiligen Ansprachen. Landrätin Kirsten Fründt präsentierte einen kurzen Musikclip mit den Minions und hatte damit eines ihrer Wörter „abgearbeitet“. Anschließend musste sie den Bogen bis zu der Geschichte des Martin von Tours schlagen, um auch den „Heiligen Geist“ noch in ihrer Rede unterzubringen.
Der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow erklärte, dass er es nicht für einen guten Stil halte, die Ideen anderer Parteien als „Blauschimmelkäse“ zu bezeichnen und erläuterte dann die Vorteile einer „Glatze“ bei der politischen Auseinandersetzung – somit hatte auch er seine Aufgabe gelöst.
Der stellvertretende Kreistagsvorsitzende Stephan Klenner verwies auf seine Zeit im Kreisjugendparlament und erinnerte sich an viele spannende Diskussionen. Eine Erfahrung, die auch für das spätere Leben zu gebrauchen sei.
Julian Katebini und Lasse Wenzel wiesen als Vertreter des Kinder- und Jugendparlaments der Stadt Marburg auf die seit Jahren bestehende enge Zusammenarbeit der beiden Parlamente hin. Unter anderem der 1. Hessische Kinder- und Jugendkongress im Jahr 2014 wurde von beiden Parlamenten veranstaltet. Auch viele ehemalige Abgeordnete des Jugendparlaments waren zum Teil aus ganz Deutschland angereist und steuerten Anekdoten aus ihrer Zeit bei.
In den vergangenen 20 Jahren stieß das KJP viele Projekte und Aktionen an. So setzte sich 2016 das KJP unter anderem für die Barrierefreiheit in Jugendeinrichtungen ein oder unterstützte 2015 eine Benefiz-Veranstaltung zugunsten der Elterninitiative für leukämie- und tumorkranke Kinder.
Kirsten Fründt und Marian Zachow betonten zudem nicht nur die lange Tradition sondern auch die Wichtigkeit der Jugendbeteiligung. Sie zeigten sich begeistert über das Engagement und auch die Freude sowie den Spaß, den die KJPler bei der Arbeit haben.
Anschließend hatte sich das KJP noch eine ganz besondere Aktion ausgedacht. Flûte Seifart und Berit Kase, die Sprecher des KJPs, ließen in einem Ratespiel Kreistagsabgeordnete gegen KJP-Abgeordnete antreten. Dabei mussten Begriffe umschrieben, gezeichnet oder pantomimisch dargestellt und von der eigenen Gruppe möglichst schnell geraten werden. Hier hatten die Jugendlichen ganz knapp mit fünf zu vier Punkten die Nase vorn. Ein Gruppenbild mit dem Geburtstagskuchen beendete den offiziellen Teil. Anschließend ging es mit ganz viel Musik in den Abend. Der Chor „Ten Sing Lohra“ eröffnete den inoffiziellen Teil, bevor die Bands „The Flims“ und „Bazouka Groove Club“ das Bürgerhaus in Lohra rockten.
Informationen zur Arbeit des KJP bietet die Geschäftsstelle beim Fachdienst Jugendförderung der Kreisverwaltung unter der Telefonnummer 06421 405-1660 sowie per E-Mail an kjpmarburg-biedenkopfde und auf der Homepage www.kreisjugendparlament.de. (Öffnet in einem neuen Tab)
Stichwort Kreisjugendparlament:
In den vergangenen zwanzig Jahren waren mehr als 300 Jugendliche Abgeordnete ihrer Kommune im „Kreisjugendparlament“, wie es sich seit einer Umbenennung im Jahr 2003 nennt. Mehr als 120 öffentliche Sitzungen und noch mehr Seminare, AG- und Vorstandstreffen sowie Besprechungen haben seitdem stattgefunden. Unzählige Events und Veranstaltungen haben seitdem stattgefunden. Seit dem Jahr 2000 schreibt das KJP alle zwei Jahre den Jugendkulturpreis aus.