Marburg-Biedenkopf – 70 Schüler haben am Dienstag (22. August) in der Mittelpunktschule Wohratal ein iPad vom Ersten Kreisbeigeordneten Marian Zachow bekommen. Sie gehören zu insgesamt 144 Schülern an zunächst drei Schulen die im Rahmen eines in Hessen einzigartigen Pilotprojekts vom Landkreis Marburg-Biedenkopf mit Tablets ausgestattet werden.
Die Schüler der Jahrgangsstufen sieben und acht gehören zu sieben sogenannten „iPad-Klassen“ an der Gesamtschule Ebsdorfergrund, an der Georg-Büchner-Schule Stadtallendorf und der Mittelpunktschule Wohratal, in denen die Geräte mit Beginn des neuen Schuljahres eingesetzt werden.
„Damit stärken wir die individuelle Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler und stellen ein ergänzendes Unterrichtsmittel mit vielen Möglichkeiten einer kreativen und schülerorientierten Unterrichtsgestaltung zur Verfügung“, sagte Marian Zachow.
„Erklärvideos lassen sich in den naturwissenschaftlichen Fächern, Audioaufnahmen im Fremdsprachenunterricht erstellen oder auch literarische Texte kreativ umsetzen.“ – und sofort im Klassenverband teilen“, nennt Zachow Beispiele der Nutzung. „Auch wenn sich der Unterricht durch die Nutzung der iPads zukünftig methodisch deutlich verändern wird, werden die Lehrbücher sicher nicht verschwinden“, ist sich Zachow sicher.
Ausgegeben werden die Geräte gegen einen Eigenbetrag der Schüler in Höhe von 200 Euro. Teilnehmer am Bildungs- und Teilnahmepaket bekommen die Geräte kostenfrei für die Dauer ihrer Schulzeit zur Verfügung gestellt. Dennoch sind es etwa 27.000 Euro, die der Landkreis in den digitalen Fortschritt an seinen Schulen investiert. Hinzu kommen die Versorgung mit an den Unterricht angepassten Apps, Fortbildungen für Lehrer und die Verwaltung sowie der technische Support der Geräte.
In diesem Umfang sei das Projekt des Landkreises „in Hessen einzigartig“, sagt Olf Westphal, der Leiter des Medienzentrums Kirchhain. Die zum Landkreis gehörende Einrichtung verleiht seit zwei Jahren „iPad-Koffer“ mit bereits jeweils 16 fertig eingerichteten Geräten an Schulen, die so bereits im Zuge von einzelnen Projektunterrichten erste Erfahrungen im Umgang mit den Geräten sammeln konnten.
Das jetzige Pilotprojekt geht einen Schritt weiter. Die Schüler können das Gerät nun dauerhaft als ihre Geräte im Unterricht und auch zuhause nutzen. Durch die tägliche Nutzung werden die iPads als ein selbstverständliches Element in den Unterricht integriert. „Zudem wird durch die Nutzung gleicher anstatt privater mitgebrachter Geräte, beispielsweise Smartphones, ein gemeinsames digitales Lernen sichergestellt und auch soziale Ungleichheiten dahingehend vermieden, das nicht derjenige bessere Lernbedingungen hat, der ein vermeintlich besseres Gerät mit zur Schule bringt“, ist sich Zachow sicher.
Die Erfahrungen der sieben teilnehmenden Klassen in der dauerhaften Nutzung im Unterricht würden dauerhaft begleitet und dabei Chancen ebenso wie mögliche Grenzen und Probleme ausgewertet. Daher liege die weitere Entwicklung des Projekts mit den iPads „im wahrsten Sinne in den Händen der Schüler“, sagt Zachow. „Damit bauen diejenigen, die heute ein Gerät bekommen haben ein neues Stück Schule mit“.