Marburg-Biedenkopf – Wie wichtig es ist, sich vor der Abgabe von Waffen mit der zuständigen Behörde in Verbindung zu setzen, hat ein Vorfall gezeigt, der sich am Donnerstag in der Waffenbehörde des Landkreises Marburg-Biedenkopf zugetragen hat. Dort wurde zusammen mit verschiedenen Waffen ein Gegenstand abgegeben, der wie eine Handgranate aussah.
Da nicht erkennbar war, ob es sich bei dem Gegenstand um eine echte, scharfe Handgranate handelte und ob davon eine Gefahr ausging, wurde nach Rücksprache mit der Polizei der Gegenstand ohne weitere Bewegung an Ort und Stelle belassen, das betroffene Büro gesperrt und auch die direkt angrenzenden Büros geräumt. Experten des Landeskriminalamtes rückten an und gaben schließlich Entwarnung: Bei dem Gegenstand handelte es sich um eine Handgranaten-Wurf-Attrappe, wie sie bei der tschechischen Armee zum Einsatz kam.
„Selbst für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Waffenbehörde war nicht erkennbar, ob es sich um eine echte Granate oder eine Attrappe gehandelt hat. Deshalb haben wir diese Sicherheitsmaßnahmen ergriffen“, erläuterte der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow. Er wies nochmals darauf hin, dass es wichtig sei, sich telefonisch mit der Waffenbehörde in Verbindung zu setzen, bevor man dort eine Waffe oder andere gefährliche Gegenstände abgeben möchte.
Für nähere Informationen sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Waffenbehörde des Landkreises Marburg-Biedenkopf montags bis freitags in der Zeit von 8:00 Uhr bis 14:00 Uhr über die Telefonnummern 06421 405-1720, -1537, -1583 und -1556 erreichbar.
Die Polizei warnt zudem eindringlich davor, Gegenstände, die zum Beispiel wie Granaten aussehen, zu bewegen oder gar zu transportieren. Man könne nie wissen, wie sich Erschütterungen und Bewegungen auswirken und eine Explosion auslösen können. Der Rat der Polizei lautet: Unbedingt liegen lassen, keinesfalls bewegen und erst recht nicht transportieren, sondern die Polizei anrufen!