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Pressemitteilung 223/2017

22.06.2017

Landrätin Kirsten Fründt übergibt den Otto-Ubbelohde-Preis 2017 an Uli Krappen, Heinz und Willi Rabenau und die Gruppe „Pflege des Otto-Ubbelohde-Gartens“ – Feierliche Preisvergabe im Otto-Ubbelohde-Garten

Im Ubbelohde-Garten in Goßfelden wurde der diesjährige Otto-Ubbelohde-Preis des Kreises verliehen (v.l.): Landrätin Kirsten Fründt, Uli Krappen, Monika Moritz, Heinz Rabenau, Angela Timmermann, Willi Rabenau, Barbara Seitz, Marianne Nain, Bärbel Lies und Kreistagsvorsitzender Detlef Ruffert. Foto: Landkreis Marburg-Biedenkopf

Marburg-Biedenkopf – Landrätin Kirsten Fründt überreichte im Rahmen einer feierlichen Preisvergabe am 21. Juni 2017 den Otto-Ubbelohde-Preis 2017 an die diesjährigen Preisträger im Garten des Otto-Ubbelohde-Hauses in Goßfelden. Ubbelohde wäre in diesem Jahr 150 Jahre alt geworden. Deswegen fand die Preisvergabe am Ort des Schaffens und Wohnens des Künstlers statt.

Neben Führungen durch das Ubbelohde-Haus gab es im Rahmenprogramm auch eine Märchenerzählung mit musikalischer Klangkunst im Otto-Ubbelohde-Haus und zwei Märchenrundgänge mit gesanglicher und künstlerischer Begleitung. Dafür zeichnete das Eisenhans-Projekt mit seinem Team um Philipp Layer verantwortlich. Außerdem konnte eine kleine Auswahl an Bildern von Schülerinnen und Schülern eines Kunstprojekts zum Namensgeber der Otto-Ubbelohde-Schule Marburg im Garten besichtigt werden.

Das Streichquartett der Jungen Marburger Philharmonie umrahmte die Festveranstaltung musikalisch sehr passend. Dabei spielte das Quartett auch Stücke von Erik Satie, einem der von Ubbelohde geschätzten Komponisten.

„Der Otto-Ubbelohde-Preis ist der höchste Kulturpreis des Kreises und eine öffentliche Anerkennung und Würdigung des vielfältigen und interessanten, oft Beispiel gebenden Engagements von Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen, Gruppen und Initiativen im Kulturbereich in unserem Kreis,“ sagte die Landrätin. Sie erläuterte, dass bislang mit Berücksichtigung der heutigen Preisträger der Preis an insgesamt 34 Vereine und Gruppen sowie an 88 Personen vergeben (davon an 29 Frauen) wurde, wobei bis 1998 jeweils fünf und seit 1999 drei Preisträger pro Jahr ermittelt wurden.

Die hohe Zahl von 60 Bewerbungen in diesem Jahr zeige, dass auch nach über dreißig Jahren Otto-Ubbelohde-Preis das Potenzial im Kreis immer noch sehr hoch sei. Umgekehrt bedeute das aber auch, dass sich die jeweiligen Preisträger immer gegen stärkste Konkurrenz durchsetzen mussten.

In seinem Festvortrag, in dem er auch den Blickwinkel des jungen Otto Ubbelohde deutlich machte, zeigte Dr. Christoph Otterbeck unter anderem auf, dass das Otto-Ubbelohde-Haus in Goßfelden ein wahrer Glücksfall sei. Nur selten seien solche von Künstlern geplante Wohn- und Atelierhäuser in ihrer ursprünglichen Form noch so gut erhalten und dann auch noch der Öffentlichkeit zugänglich. Diese Haus mitsamt den Arbeiten des Künstlers sowie die umfangreiche Sammlung von Arbeiten Otto Ubbelohdes im Universitätsmuseum in Marburg stehen gemeinsam dafür, die Bedeutung des Künstlers aufzuzeigen. Ludwig Rinn als Vorstand der Otto-Ubbelohde-Stiftung bedankte sich in seinem Grußwort unter anderem dafür, dass der höchste Kulturpreis des Kreises nach Ubbelohde benannt sei. Das sei eine besondere Wertschätzung des Lebenswerkes von Ubbelohde.

Zu den Preisträgern 2017:

Die Marburger Künstlerin Uli Krappen wurde in Anerkennung ihrer künstlerischen Leistung mit dem Otto-Ubbelohde-Preis 2017 gewürdigt. Ihre Arbeiten sind unverkennbar und weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt. Mit ihrem Witz und Charme sowie ihrem eigenen künstlerischen Stil hat sie die Jury beeindruckt und überzeugt!

Heinz und Willi Rabenau aus Fronhausen-Bellnhausen bzw. aus Weimar-Roth sind heimatgeschichtlich und brauchtumspflegerisch seit vielen Jahren aktiv. Auch sie vermitteln mit einem „Schuss Humor“ wichtige lokalgeschichtliche Inhalte und wecken zudem das Interesse vieler Menschen für die heimische Mundart. Aufgrund der Anerkennung ihres besonderen Engagements zeichnet der Landkreis die Brüder mit dem Otto-Ubbelohde-Preis 2017 aus.

Das „ehrenamtliche Gartenteam zur Pflege des Otto-Ubbelohde-Gartens“ besteht aus den Gruppenmitgliedern Barbara Seitz, Bärbel Lies, Monika Moritz, Marianne Nain und Angela Timmermann. Diese fünf Frauen treffen sich seit 2011 mindestens einmal pro Woche mit dem Ziel, den Garten des Otto-Ubbelohde-Hauses wieder so weit wie möglich in den Zustand zu versetzen, in dem dieser war, als dort Otto Ubbelohde lebte und arbeitete. Mit dieser Auszeichnung wird vor allem die Beschäftigung mit dem Werk Otto Ubbelohdes gewürdigt!

In Anerkennung ihrer eindrucksvollen Wiederherstellung des Otto-Ubbelohde-Gartens zeichnet der Landkreis Marburg-Biedenkopf dieses Team mit dem Otto-Ubbelohde-Preis 2017 aus. Das Ubbelohde-Haus erlebte eine festliche und außergewöhnliche Preisverleihung.

Hintergrund: Vertiefende Angaben zu den diesjährigen Preisträgern

Zu den einzelnen Preisträgern:

Uli Krappen ist eine Künstlerin aus Marburg, die ihren ganz eigenen Stil entwickelt hat, mit dem sie weit über die Kreisgrenzen hinaus erfolgreich arbeitet. Ausstellungen in München und Berlin sowie in Südfrankreich zeugen auch von der künstlerischen Qualität ihrer Arbeiten. Ihre Werke sind einzigartig und unverwechselbar im Stil, meist von schönen Farben und fröhlichen Motiven geprägt. Die Bilder, die sich auf den ersten Blick besonders an Kinder zu richten scheinen, vermitteln dem Betrachter und der Betrachterin nicht nur pures Lebensglück und Freude, sie stimmen auch sehr nachdenklich und sind „menschlich“. Dies erschließt sich den Betrachtenden bei einigen Bildern erst auf den zweiten Blick. Man muss schon verweilen, um den Witz und den tieferen Sinn der Bilder zu erkennen. Die große Freude an ihrer Arbeit merkt man ihren Bildern in jedem Fall an.

Sie hat auch schon viele Kinderbücher illustriert. Das Kinderbuch „Nusret und die Kuh“ von Anja Tuckermann ist aktuell für den Deutschen Jugendbuchpreis 2017 nominiert. Dieses Buch hat sie zusammen mit Mehrdad Zaeri illustriert und damit ein ausdrucksstarkes Werk gestaltet. Die Sieger werden im Oktober bekannt gegeben. Sie hat viele unterschiedliche Dinge gemacht und beispielsweise auch die Häuserfront am Haus der Jugend in der Frankfurter Straße in Marburg gestaltet oder etwa bei den Kunsttagen des Kreises als Jurorin und als Künstlerin mitgewirkt. Mit ihrem Witz und Charme sowie ihrem ganz eigenen künstlerischen Stil hat sie die Jury beeindruckt und überzeugt, In Anerkennung ihrer künstlerischen Leistung zeichnet der Landkreis Marburg-Biedenkopf Uli Krappen aus Marburg mit dem Otto-Ubbelohde-Preis 2017 aus.

Heinz und Willi Rabenau aus Fronhausen-Bellnhausen bzw. aus Weimar-Roth sind heimatgeschichtlich und brauchtumspflegerisch seit vielen Jahren aktiv. Die 1937 geborenen Zwillingsbrüder haben nicht nur lokalgeschichtlich viele örtliche Themen schriftlich festgehalten und eine Vielzahl an Publikationen erstellt, sondern sie verstehen es auch, durch ihren Humor diese Themen sehr amüsant aufzuarbeiten.

Der Jury lag eine ganze Kiste an Veröffentlichungen vor. 2014 veröffentlichten sie, um nur ein Beispiel von vielen zu nennen, das Buch „Bennhäuser Heeb“ (Bellnhäuser Höfe) mit 74 Einträgen zu Höfen, Häusern und deren Besitzer aus den Jahren 1650 bis 1952. Ein wichtiges Dokument. Darüber hinaus engagieren sie sich seit vielen Jahren für den Erhalt der heimischen Mundart. Kalender mit Anekdoten aus Bellnhausen in Mundart, ein Theaterstück und Vorträge im Dialekt, zahlreiche Mundartbücher und Übersetzungshilfen sind Ergebnisse ihrer Arbeit. Außerdem haben sie an der Dorfchronik 750 Jahre Bellnhausen mitgewirkt und geben regelmäßig einen Newsletter heraus. Mit ihrem Witz vermitteln sie wichtige Inhalte und wecken dabei das Interesse vieler Menschen für die Geschichte und die heimische Mundart. In Anerkennung ihres besonderen Engagements für die Lokalgeschichtsforschung und für die heimische Mundart zeichnet der Landkreis Marburg-Biedenkopf Heinz und Willi Rabenau aus Bellnhausen bzw. Roth mit dem Otto-Ubbelohde-Preis 2017 aus.

Das „ehrenamtliche Gartenteam zur Pflege des Otto-Ubbelohde-Gartens“ besteht aus den Gruppenmitgliedern Barbara Seitz, Bärbel Lies, Monika Moritz, Marianne Nain und Angela Timmermann. Diese fünf Frauen treffen sich seit 2011 mindestens einmal pro Woche mit einem konkreten Ziel: Den Garten des Otto-Ubbelohde-Hauses wieder so weit wie möglich in den Zustand zu versetzen, in dem dieser war, als dort Otto Ubbelohde lebte und arbeitete.

Die Wiederherstellung der Gärten rund um das Otto-Ubbelohde-Haus erfolgt nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten und wird behutsam ergänzt, so dass der Garten nunmehr wieder in seiner schönen Pracht erscheint. Dafür wurden alte Fotos und Materialien benutzt sowie Zeitzeugen befragt, die den Garten in früherem Zustand noch gut kannten. Diese Gärten sind inzwischen Teil der übergeordneten „Garten Route Eder – Lahn – Diemel“ und sehr beliebt. Das Team hat sich mit viel Gespür und anhaltend hoher Tatkraft in die Wiederherstellung des historischen Künstlergartens vertieft. Im Ergebnis sieht man einen künstlerisch gestalteten Garten, der seinen ganz eignen Charme entwickelt.

Sehr gut kann man sich den malenden Künstler Otto Ubbelohde inmitten der Gärten vorstellen. Mit dieser Auszeichnung wird vor allem die Beschäftigung mit dem Werk Otto Ubbelohdes gewürdigt. In Anerkennung ihrer eindrucksvollen Wiederherstellung des Otto-Ubbelohde-Gartens zeichnet der Landkreis Marburg-Biedenkopf die Gruppe “Pflege des Otto-Ubbelohde-Gartens“ mit dem Otto-Ubbelohde-Preis 2017 aus.

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