Marburg-Biedenkopf – Mit der Kampagne „Rücksicht macht Wege breit“ wirbt der Landkreis Marburg Biedenkopf zusammen mit dem Kreisbauernverband Marburg-Kirchhain-Biedenkopf e. V. um mehr Verständnis bei der Nutzung gemeinsamer landwirtschaftlicher Wege.
„Auf den zwei bis dreieinhalb Meter breiten landwirtschaftlichen Wegen treffen Landwirte, Radfahrer, Jogger, Spaziergänger und Wanderer aufeinander. Nicht immer mit denselben Interessen, was regelmäßig zu Konflikten führt“, sagt Landrätin Kirsten Fründt. Das gelte vor allem in der Erntezeit, in der die Landwirte zügig und oft unter Druck arbeiten müssten – ausgerechnet der Zeit, die auch beispielsweise für Radfahrer die Hochsaison sei, ergänzt die Vorsitzende des Kreisbauernverbandes, Karin Lölkes.
Mehr als 70.000 Radler sind es jährlich allein auf dem Lahntal-Radweg, das ergab eine Zählung vor zwei Jahren. Seitdem dürften die Zahlen eher gestiegen als gesunken sein, schätzt Thomas Meyer, der Radverkehrsplaner des Landkreises. Damit gelte der Weg auch als eine der Hauptrouten für Touristen im Landkreis.
Innerhalb wie außerhalb von Spitzenzeiten für Touristen oder Landwirte gelte allerdings das Gleiche. „Mit mehr Rücksicht kommt man auch auf den verhältnismäßig schmalen Wegen weiter“, darin sind sich Landrätin Kirsten Fründt, Vorsitzende Karin Lölkes ebenso wie Lahntals Bürgermeister Manfred Apell einig.
Um hierfür das Bewusstsein auch vor Ort zu schärfen, wird das Logo der Kampagne in diesem Sommer auf verschiedenen asphaltierten gemeinschaftlich genutzten Wegen aufgebracht. Die darauf zu sehenden Symbole eines Rad- und eines Traktorfahrers sollen beispielsweise daran erinnern, dass auch auf diesen Wegen die Rechts-vor-Links-Regelung gilt. So wie auch die einfache Regel, dass derjenige dem anderen Platz einräumt, dem es im jeweiligen Fall leichter fällt.
Bei der Begegnung mit einem vollbeladenen Erntefahrzeug sei es oft der Fußgänger oder Radfahrer, der einfach einen Schritt zur Seite treten oder an den Rand der Fahrbahn fahren müsse – ebenso, wie der Fahrer des landwirtschaftlichen Geräts auf die erforderlichen Abstände achten und die Geschwindigkeit drosseln muss. Eben ein Verhalten, geprägt von gegenseitigem Verständnis und Akzeptanz.
Weitere Informationen zu der Kampagne sind beim Landkreis Marburg-Biedenkopf beim Fachbereich Ländlicher Raum und Verbraucherschutz unter der Telefonnummer 06421 405-6133 oder per E-Mail an meyerthmarburg-biedenkopfde erhältlich.