Wiesbaden/Marburg-Biedenkopf – Die Häufung von Masernfällen in Hessen im ersten Quartal dieses Jahres, bei der auch viele Erwachsene erkrankt waren, hat die Wichtigkeit von Impfungen als Schutz deutlich gemacht. Darauf weisen das hessische Gesundheitsministerium und der Landkreis Marburg-Biedenkopf im Vorfeld der europäischen Impfwoche hin.
„Impfungen gehören zu den effektivsten Präventionsmaßnahmen. Impfen schützt – auch vor schweren Folgeschäden von scheinbar harmlosen Kinderkrankheiten. Durch Impfungen werden nicht nur Infektionserkrankungen verhindert, sondern auch Keimübertragungen, wenn die Impfquote in der Bevölkerung hoch genug ist. Gerade die Verhinderung von Krankheitskeimübertragungen ist wichtig, um Personen ohne ausreichenden Impfschutz, wie Neugeborene und Säuglinge, Menschen mit Immunschwächen oder auch Ältere, zu schützen“, erklärte der hessische Gesundheitsminister Stefan Grüttner anlässlich der Europäischen Impfwoche, die in der Zeit vom 24. bis 30. April 2017 stattfindet.
Die Europäische Impfwoche soll den Rahmen bilden, um grenzübergreifend Aktionen zu bündeln und die Impfquoten in der Bevölkerung zu steigern. Dabei soll in Hessen vor allem auch das Nationale Impfziel, die Eliminierung der Masern und Röteln, verfolgt werden. Das Hessische Gesundheitsministerium unterstützt dieses Ziel mit der Kampagne „HESSEN IMPFT.gegen Masern“. Wichtiger Partner bei dieser Kampagne ist der öffentliche Gesundheitsdienst.
„Auch das Gesundheitsamt des Landkreises Marburg-Biedenkopf ist mit dabei. Während der gesamten Aktionswoche können Eltern der Einschulungskinder, die in dieser Woche zur Einschulungsuntersuchung ins Gesundheitsamt eingeladen sind, ihren eigenen Impfpass überprüfen lassen und eine Masern-Impfung erhalten“, sagte Landrätin Kirsten Fründt.
„Zusätzlich gibt es ein Impfangebot im Gesundheitsamt für Mitarbeiter des Rettungsdienstes sowie für Mitarbeiter der Kreis-, Stadt- und Gemeindeverwaltungen, die im Allgemeinen Sozialen Dienst oder in den Asylbehörden arbeiten – also mit vielen Menschen unterschiedlichen Alters Kontakt haben, deren Impfschutz möglicherweise nicht optimal ist“, ergänzte Dr. Birgit Wollenberg, die Leiterin des Gesundheitsamtes.
„Für alle Bürgerinnen und Bürger gilt außerdem, dass die Haus- und Kinderärzte die ersten Ansprechpartner für Impfberatungen und Impfungen sind“, betonte Dr. Wollenberg. Sie erklärte, dass vor allem eine Masern-Infektion nicht als einfache Kinderkrankheit unterschätzt werden dürfe. „Die Erreger können lebensbedrohliche Komplikationen verursachen und der beste Schutz ist und bleibt die Impfung“, betonte die Ärztin.
Laut Gesundheitsministerium sind über die Landesärztekammer, die Kassenärztliche Vereinigung und die Hessische Krankenhausgesellschaft auch die niedergelassenen und in Kliniken tätigen Ärztinnen und Ärzte einbezogen um eine möglichst hohe Effektivität zu erzielen. So könne es im Schulterschluss gelingen, dem erklärten Impfziel einen bedeutenden Schritt näher zu kommen.
Für Informationen stehen die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes unter der Telefonnummer 06421 405-4117 zur Verfügung.
Stichwort Masern:
Masern werden durch Viren verursacht. Sie werden nur von Mensch zu Mensch übertragen und gehören zu den ansteckendsten Krankheiten. Die Viren werden durch Tröpfchen, z.B. beim Husten, Niesen oder Sprechen übertragen. Fast jeder Kontakt von ungeschützten Personen mit einem Erkrankten führt zu einer Ansteckung, sogar auf mehrere Meter Entfernung ist das möglich. Bereits fünf Tage vor Auftreten des für Masern typischen Hautausschlags sind Infizierte ansteckend.