Marburg-Biedenkopf – „Die Gemeindebesuche sind für mich ausgesprochen wichtig. So kann ich mich vor Ort über aktuelle Projekte und Maßnahmen, aber auch über Probleme informieren. Das ist wesentlich einprägsamer, als wenn man bestimmte Informationen nur schriftlich erhält“, sagte Landrätin Kirsten Fründt. Sie versucht, im Rahmen einer Legislaturperiode alle Städte und Gemeinden einmal zu besuchen. Fründt bedankte sich dafür, dass neben dem Bürgermeister auch Vertreter der Gemeindegremien und Ortsvorsteher sowie der Feuerwehr an dem Besuch teilnahmen. „Ich bin beeindruckt von der Vielfältigkeit in der Gemeinde und auch von dem interessanten und vielseitigen Tagesprogramm bei herrlichem Wetter“, so die Landrätin.
Bürgermeister Thomas Beck bedankte sich für den Besuch der Landrätin und hob hervor, dass es gut sei, wenn die am Rande des Kreises gelegene Gemeinde Angelburg zeige könne, welche Projekte sie auf den Weg gebracht habe. Die Rückmeldung der Landrätin, die ja den ganzen Kreis im Blick habe, sei ihm besonders zu den eigenen Projekten und Maßnahmen wichtig. Dass man auf einem guten Weg sei, hätten auch die Gespräche mit Kreisbrandinspektor Lars Schäfer gezeigt. Die Landrätin als Brandschutzdezernentin hatte sogar alle drei Feuerwehrstandorte in der Gemeinde besucht.
Ein zentraler Punkt waren die Fragen rund um die Feuerwehr, die sehr gut aufgestellt ist und derzeit nicht über Nachwuchssorgen klagen muss, weil viele Mitglieder aus der Jugendfeuerwehr heraus direkt in die freiwillige Feuerwehr eintreten. Sie informierte sich in Lixfeld über die Maßnahmen im Rahmen der jetzt abgeschlossenen Dorferneuerung, besuchte den Kindergarten und bekam die Umbaumaßnahmen in dieser kommunalen Einrichtung in Lixfeld erläutert. Ebenfalls in Lixfeld wurde die Geschichte der beeindruckenden Wehrkirche vermittelt und bis zum Mittag erhielt sie auch Einblicke in das Dorfgemeinschaftshaus in Frechenhausen.
Mittags fand sich die Gruppe dann in der Assmans Mühle in Gönnern ein und wurde dort vom Geschäftsführer Paul-Gerhard Haffer und seiner Frau empfangen. Nach einem leckeren Mittagessen wurde das sehr interessante Konzept dieser Einrichtung vorgestellt. Es wurde in enger Abstimmung mit der Stabsstelle Altenhilfe des Kreises entwickelt. In drei Hausgemeinschaften mit jeweils zehn Plätzen mit vollstationärer Pflege nach dem Hausgemeinschaftsprinzip (z.B. Wohnen und Normalität, personenzentrierte Pflege, Mitgestaltung des Alltags) leben die Menschen in ihren abgetrennten Räumlichkeiten und können dennoch die Angebote des Hauses bzw. der Gruppe nutzen. Angebote der Tagesbetreuung und der Kurzzeitpflege ergänzen das Ganze. Gerade im Bereich der Kurzzeitpflege läge ein großes Problem, so Haffer. Hier sei die Nachfrage unglaublich hoch. Hervorzuheben ist auch das „Café Hand in Hand“, bei dem unter anderem gemeinsam mit dem Seniorenrat der Gemeinde Gottesdienste, Spiele- oder Singnachmittage angeboten werden. Das ist eine schöne Idee, um auch die örtliche Bevölkerung einzubinden. Darüber hinaus gibt es noch die Cafeteria „Mühlentränke“, die eine öffentliche Begegnungsstätte ist.
Von dort aus ging es zu Fuß zur Firma Klebl, die in Gönnern einen von insgesamt sechs Standorte bundesweit hat und zu den zwanzig größten Baufirmen in Deutschland zählt. Sie ist auf den Beton-Fertigteilbau spezialisiert, allerdings nicht für den Privatbereich, sondern für den industriell-gewerblichen Bau. Geschäftsführer Günter Horndasch und Werksleiter Martin Jacobi erläuterten den Besuchern ihren Betrieb. Die hier hergestellten Betonfertigteile haben ein Gewicht zwischen zehn und achtzig Tonnen und eine Länge von bis zu maximal 45 Metern. Es werden schlüsselfertige Industriehallen angeboten. Kunden sind beispielsweise Möbelhäuser, große Online-Versandhäuser oder Automobilhersteller. Jeden Tag gehen maximal 28 Transporte raus und fast die gleiche Anzahl an Material-Lieferungen für den Betonbau wieder rein. Landrätin Fründt dankte der Geschäftsführung für die tollen Einblicke in den Betrieb.
Zum Abschluss stand, wie immer bei den Gemeindebesuchen der Landrätin, ein Gespräch mit ehrenamtlichen Aktiven in der Gemeinde auf dem Plan. Hier waren es Frauen und Männer, die sich im Rahmen der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe auf vielfältige Art und Weise einbringen. Fründt bedankte sich für dieses großartige Engagement, das beispielhaft für so viele Menschen steht, die sich ehrenamtlich in den Städten und Gemeinden des Kreises engagieren.
„Unter dem Strich stehen für mich sehr gute Einblicke in die Gemeinde Angelburg und ich bedanke mich für die vielen guten Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern sowie mit den Vertretern der gemeindlichen Gremien und der Feuerwehr und für das aufschlussreiche Programm“, schloss Landrätin Kirsten Fründt.