Marburg-Biedenkopf – „Gesund aufwachsen – gesund bleiben – gesund altern“: Das ist das Motto, das der Landkreis Marburg-Biedenkopf, die Universitätsstadt Marburg und die Hessische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung (HAGE) bei ihrer 1. Präventionskonferenz am Dienstag in den Mittelpunkt gestellt haben. Fachleute beleuchteten vor rund 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmern das Thema Gesundheitsförderung aus verschiedenen Perspektiven. Die Präventionskonferenz war auch der Einstieg in eine neue Vernetzungsstruktur.
Ziel der künftig regelmäßig geplanten Konferenz ist es, unterschiedlichen Fragen in der Gesundheitsförderung und Prävention mit allen Interessierten nachzugehen. Gleichzeitig sollen neue Impulse für Maßnahmen gesetzt werden, die dazu beitragen, gemeinsam erarbeitete Gesundheitsziele zu erreichen.
„Wir wollen mit der 1. Präventionskonferenz neben den verschiedenen kommunalen Fachbereichen der Universitätsstadt Marburg und des Landkreises Marburg-Biedenkopf auch die kreisangehörigen Städte und Gemeinden sowie die vielen unterschiedlichen freien Träger von gesundheitsfördernden Maßnahmen und die gesetzlichen Krankenkassen an diesem Entwicklungsprozess beteiligen“, sagte Landrätin Kirsten Fründt.
„Das Ziel ist ein barrierefreier Zugang zu den Themen Gesundheit und Vorbeugung für alle Bürgerinnen und Bürger, unabhängig vom sozialen und kulturellen Hintergrund. Bereits positive bestehende präventive Ansätze sollen dabei weiterentwickelt und gebündelt werden“, erläuterte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies, der Marburg zur „Gesunden Stadt“ machen will.
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf und die Universitätsstadt Marburg haben die Initiative „Gesundheit fördern – Versorgung stärken“ ins Leben gerufen. Gemeinsam mit der HAGE sollen Maßnahmen zur Stärkung gesundheitsfördernder Lebensverhältnisse und gesunder Lebensstile möglichst allen Menschen in den drei Lebensphasen „Gesund aufwachsen – Gesund bleiben – Gesund altern“ zugänglich gemacht werden.
Für jede dieser drei Lebensphasen wird es einen gemeinsam vom Landkreis Marburg-Biedenkopf und der Universitätsstadt Marburg moderierten Arbeitskreis geben. Dort sollen Gesundheitsziele definiert und die dafür notwendigen Struktur- und Rahmenbedingungen entwickelt werden. Die schon erfolgreich aufgebauten thematischen Arbeitsgruppen, etwa zur Suchtprävention, zur Jugendzahnpflege oder zur Gesundheitsförderung an Schulen werden sich in die Initiative „Gesundheit fördern – Versorgung stärken“ einbringen können. Ziel ist es ein Handlungskonzept zu entwickeln, in dem sich die vielen Faktoren widerspiegeln, die Einfluss auf die Gesundheit haben.
„Die Bedarfe der Menschen in den Städten und Gemeinden sind dabei von zentraler Bedeutung und wir müssen sie in unsere Überlegungen mit einbeziehen“, sind sich Landrätin und Oberbürgermeister einig.
Erste Gespräche des Gesundheitsamtes mit den Bürgermeistern hätten bereits wichtige Hinweise zu möglichen Handlungsfeldern in den verschiedenen Lebensphasen geliefert. Die Umsetzung von mehr gesundheitsfördernden Angeboten in den Lebenswelten der Bevölkerung sei nicht nur eine Herausforderung für die verschiedenen Fachbereiche des Kreisverwaltung sondern auch für die vielen unterschiedlichen freien Träger“, betonte Landrätin Fründt.
„Die gemeinsame Initiative von Universitätsstadt Marburg und Landkreis Marburg-Biedenkopf soll dabei neue Möglichkeiten aufzeigen, die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Trägern und Ehrenamtlichen zu fördern, die Qualität von Maßnahmen zu erhöhen und die gesundheitlichen Chancen insbesondere von Menschen in schwierigen sozialen Lebenslagen zu verbessern“, so Oberbürgermeister Spies.
„Wir begrüßen sehr, dass der Landkreis Marburg-Biedenkopf und die Universitätsstadt Marburg mit der Initiative „Gesundheit fördern – Versorgung stärken“ den Dialog in der Kommune über die Ressortgrenzen hinweg angestoßen haben. Gemeinsam gelingt es besser, Maßnahmen und generationenübergreifende Konzepte zur Gesundheitsförderung und Prävention zu entwickeln und aufeinander abzustimmen. Dass dabei das Gespräch mit den Trägern und den Bürgerinnen und Bürgern gesucht wird, ist vorbildlich“, so Geschäftsführer Dieter Schulenberg von der HAGE.
Im Rahmen der ersten Präventionskonferenz stellte Dr. Birgit Wollenberg, die Leiterin des Gesundheitsamtes, das neue Konzept zur Gesundheitsförderung und Prävention für unsere Region vor. Im Anschluss erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Zsuzsanna Majzik, wie sich die regionale Gesundheitsstrategie in der Stadt Erlangen entwickelt hat. Am Nachmittag wurden in fünf Arbeitsgruppen verschiedene Praxisbeispiele vorgestellt und beispielsweise der Frage nachgegangen, welche gesundheitlichen Themen für die Menschen derzeit besonders relevant sind. In der abschließenden Expertenrunde wurden die notwendigen nächsten Schritte diskutiert und deutlich gemacht, dass ein Schlüssel um die Menschen zu erreichen, deren Beteiligung bei der Entwicklung und Umsetzung von gesundheitsfördernden Maßnahmen ist.