Menschen unterscheiden sich insgesamt in vielen Punkten, sei dies Geschlecht, Alter, Herkunft, Religion, Sexualität, Begabungen, Verhaltensweisen oder auch gesundheitliche Beeinträchtigungen. Menschen mit einer Behinderung unterscheiden sich von Menschen ohne Behinderung nur darin, dass sie eine gesundheitliche Beeinträchtigung haben.
Auch ohne gesundheitliche Beeinträchtigung erleben Menschen im Alltag Formen von Behinderungen durch die Umwelt. Einstellungs- und umweltbedingte Barrieren können eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und im Sport erschweren. Behinderungen entstehen also primär durch die Interaktion von Mensch und Umwelt.
Die Bundesrepublik Deutschland hat die Gleichstellung aller Menschen im Grundgesetz verankert – „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden“ (Art. 3 GG). Die Behindertenkonvention der Vereinten Nationen greift diesen Punkt auch auf und erweitert ihn um den Bereich des Sports. So soll sich der Sport, welcher vielfältige Potenziale als Inklusionstreiber aufweist, der Vielfalt der Gesellschaft öffnen und allen Menschen eine gleichberechtigte Teilhabe ermöglichen. Denn Inklusion bedeutet, dass Menschen trotz aller individuellen Unterschiede gemeinsam leben, lernen, arbeiten und Sport treiben.
Die Motive sich aktiv zu bewegen und Sport zu treiben sind höchst individuell und unterschiedlich. Für Menschen mit einer Behinderung können an dieser Stelle auch Faktoren wie die Art und das Ausmaß sowie der Zeitpunkt des Eintritts der Behinderung, die Belastbarkeit oder auch das jeweilige Alter miteinspielen. Demzufolge unterscheiden sich auch die Ziele, die mit dem Sporttreiben verbunden sind, und reichen hier von gesundheitlichen Zielen über das soziale Miteinander bis hin zu leistungsorientierten Zielen.
Regelmäßige Bewegung wirkt in jedem Alter gesundheitsfördernd und hilft Krankheiten vorzubeugen.
So ist es wichtig, jedem Menschen den Zugang zu Sportangeboten zu ermöglichen und die Barrieren möglichst abzubauen, denn jeder Mensch hat den Drang sich zu bewegen.
Was ist Inklusion?
Inklusion – Was ist das eigentlich? Viele Menschen haben den Begriff schon gehört. Aber was genau steckt dahinter? Und was bedeutet Inklusion für jede*n von uns persönlich?
Inklusion ist, wenn alle mitmachen dürfen!
Sportarten für Menschen mit Behinderung
Im Bereich des Behindertensports gibt es eine große Bandbreite an Möglichkeiten. Viele Sportarten können an die individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten von Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen angepasst werden. Die verschiedenen Formen der Behinderungen können vor allem in die Bereiche körperliche-, geistige- und Sinnesbehinderung unterteilt werden. Eine körperliche Behinderung ist die am häufigsten vorkommende Form der Behinderung mit etwa 47 %. Etwa 22 % entfallen auf zerebrale, geistig-seelische Ursachen oder eine Querschnittslähmung. 5 % der Behinderungen liegen Störungen der Sehfähigkeit oder sogar Blindheit zu Grunde.
Mit dieser Kategorie möchten wir einen kurzen Überblick über verschiedene Sportarten geben.
Video vom Aktionstag „Inklusion im und durch Sport“
Sport für Menschen mit körperlicher Behinderung
- Rollstuhlsport: Der Rollstuhlsport weist eine große Bandbreite an Sportarten auf.
Eine der bekanntesten Sportarten ist hier der Rollstuhl-Basketball, welcher unterschiedliche Ligen und Wettkämpfe auf der gesamten Welt anbietet. Der Sport ist sehr anspruchsvoll, da die Maße des Spielfeldes und die Höhe der Körbe genau denen vom klassischen Basketball entsprechen.
Rollstuhl-Rugby wurde ursprünglich für Menschen mit Tetraplegie entwickelt. Tetraplegie stellt eine Form der Querschnittslähmung dar, bei der alle vier Gliedmaßen betroffen sind. Rollstuhl-Rugby hat in vielen Ländern eine lange Tradition.
Rollstuhl-Fechten ist bereits seit 1969 als paralympische Disziplin zugelassen. Hierbei ist der Rollstuhl am Boden befestigt, sodass die Sportlerinnen und Sportler über eine große Bewegungsfreiheit verfügen.
Rollstuhl-Hockey wird sowohl mit manuellen als auch mit elektrischen Rollstühlen gespielt. Hierbei kann der Schläger entweder in der Hand gehalten oder am Rollstuhl angebracht werden, wodurch es vielen Menschen das Spielen ermöglicht.
Beim Rollstuhl-Tennis sind die Maße für das Feld, den Schläger und auch den Ball unverändert im Vergleich zum klassischen Tennis. Bei den Regeln gibt es jedoch Unterschiede, so darf der Ball zweimal im Feld aufkommen und beim zweiten Mal sogar außerhalb des Feldes.
- Para Leichtathletik: Para Leichtathletik kann je nach Behinderung angepasst durchgeführt werden. Der Großteil der Disziplinen ist exakt so wie bei der Leichtathletik für Menschen ohne Behinderung. Das Regelwerk ist größtenteils identisch zur olympischen Leichtathletik. Je nach Startklasse gibt es Anpassungen, z. B. für den Weitsprung von Leichtathlet*innen mit Sehbehinderung.
-
Sitzvolleyball: Sitzvolleyball findet mit etwas veränderten Regeln statt. Es wird auf einem verkleinerten Spielfeld mit einem niedrigeren Netz gespielt.
- Wintersport: Im Wintersport sind Menschen mit körperlichen Behinderungen in vielen verschiedenen Sportarten aktiv. Beim Skilanglauf werden unterschiedliche Arten von Schlitten benutzt. Beim Ski Alpin nutzen Rollstuhlfahrer einen sogenannten Mono-Skibob.
Sport für Menschen mit Sinnesbehinderung
Einschränkungen der Sinnessysteme haben erhebliche Auswirkungen auf die Kontrolle und Durchführung der Bewegungen. Bei angeborenen Behinderungen wirken sich diese auch auf die psychomotorische Entwicklung aus. Beim Seh- bzw. Blindensport ist es daher elementar wichtig, dass vielfältige Bewegungs- und Materialerfahrungen gemacht werden, um die Orientierungsfähigkeit zu verbessern, immer unter dem Aspekt der Sicherheit.
Beim Sport werden außerdem oft akustische Signale eingesetzt, da das Gehör von blinden Menschen besonders sensibel ist. Teilweise werden bei den Sportarten auch sehende Personen, als sogenannte Guides, miteingebunden, wie bspw. beim Ski Alpin.
- Goalball: Goalball ist eine sehr populäre Sportart im Blindensport. Bei dieser Sportart spielen zwei Teams mit drei aktiven Spielern, ohne jegliche visuelle Kontrolle, gegeneinander. Bei dem Spielfeld handelt es sich um ein Rechteck. Die Tore haben die Breite des Spielfeldes. Außerdem befinden sich gut tastbare Bodenmarkierungen auf dem Spielfeld. Im Inneren des Spielballs, dem Goalball, befindet sich ein Glöckchen. Das Ziel ist es, den Ball von der eigenen Teamzone, in das gegnerische Tor zu rollen.
Regionale Angebote: SSG Blista Marburg e. V. (Öffnet in einem neuen Tab)
- Blindenfußball: Beim Blindenfußball gibt es zahlreiche Änderungen: Die Regeln sind angepasst und es gibt einen sehenden Torwart. Neben dem sehenden Torwart ist die Kommunikation der Hauptgrund für das Gelingen.
Regionale Angebote: SSG Blista Marburg e. V.
- Tischball: Tischball ist eine Mischung aus Tischtennis und Air-Hockey. Zwei Spieler*innen stehen sich dabei an den kurzen Seiten der Spielplatte einander gegenüber, die komplett von einer Außenbande umgeben ist. In der Mitte der Platte trennt eine Mittelbande die Spielfläche in zwei Hälften. Die Spieler*innen versuchen nun einerseits, ihr jeweiliges Tor zu verteidigen und andererseits aber auch wiederum, den Spielball im gegnerischen Tor unterzubringen. Gespielt wird mit Bällen, die mit Metallstiften gefüllt sind, damit sie gut hörbar sind, und Schlägern aus Holz, die Frühstücks- bzw. Schneidebrettchen ein wenig ähneln. Damit alle Spieler*innen gleiche Voraussetzungen haben, tragen alle eine Dunkelbrille. Der Ball wird nicht über die Mittelbande geschlagen, sondern mit kräftig schiebenden Bewegungen unter der Mittelbande durchgespielt.
Regionale Angebote: Tischball Marburg
Sport für Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung
Im Sport von Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung gilt fast immer das Motto, dass jeder, der möchte, auch eingebunden werden kann, sofern es die Rahmenbedingungen zulassen bzw. diese entsprechend angepasst werden können. Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung haben die Chance, sich in zahlreichen Sportarten auszuprobieren und sich auch zu messen, was alleine die Special Olympic World Games zeigen.
Regionale Angebote: Handicap Team des Basketball-Club Marburg e.V. (Öffnet in einem neuen Tab)
Institutionen im Behindertensport
Deutscher Behindertensportverband e.V.
Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) e.V. ist der deutsche Dachverband für den Sport von Menschen mit Behinderung und Nationales Paralympisches Komitee (NPC) für Deutschland. Der DBS setzt sich für die gesellschaftliche Anerkennung des Sports für Menschen mit Behinderung ein und stellt ein breites Sportangebot zur Verfügung. Dem DBS gehören 16 Landesbehindertensportverbände sowie zwei Fachverbände an. Zu den Fachverbänden zählen der Deutsche Rollstuhl-Sportverband und der Deutsche Schwerhörigen Sportverband: Deutscher Behindertensportverband und Nationales Paralympisches Komitee (DBS) e.V.
Für Hessen ist der Hessische Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband e.V. zuständig: Hessischer Behinderten- und Rehabilitationssportverband e.V. (HBRS) (Öffnet in einem neuen Tab)
Special Olympics oder Special Olympics International
Special Olympics ist die weltweit größte Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Sie ist vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) offiziell anerkannt. Die Mission von Special Olympics ist es, Kindern und Erwachsenen mit geistiger und mehrfacher Behinderung die Möglichkeit zu geben, durch regelmäßiges Sporttraining und Wettbewerbe körperliche Fitness zu entwickeln, Mut zu beweisen, Freude zu erfahren und Freundschaften zu schließen. Der Sport ist somit ein wichtiges Mittel, um die Anerkennung und die Teilhabe von Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft zu verbessern: Special Olympics. (Öffnet in einem neuen Tab)
Special Olympics Deutschland (SOD)
Special Olympics Deutschland (SOD) ist die deutsche Organisation der weltweit größten Bewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. SOD ist eine gemeinsame Initiative der großen Deutschen Verbände von u. a. Diakonie, Bundesvereinigung der Lebenshilfe und Caritas. SOD ist als nicht-olympischer Spitzenverband im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) organisiert und verschafft mit seinen 16 Landesverbänden heute mehr als 40.000 Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung selbstbestimmte Wahlmöglichkeiten von behinderungsspezifischen bis hin zu inklusiven Angeboten: Special Olympics Deutschland.
Special Olympics Hessen
Special Olympics Deutschland in Hessen e. V. (SOHE) ist der hessische Landesverband von SOD: Special Olympics Hessen.
Deutscher Gehörlosen-Sportverband e.V.
Der Deutsche Gehörlosen-Sportverband e.V. (DGSV) ist der deutsche Dachverband für Sport von Gehörlosen und Menschen mit Hörbehinderung. Der DGSV sieht sich als Interessensvertreter seiner Mitglieder in allen übergeordneten Gremien des Sports und gegenüber Politik, Verwaltung sowie Wirtschaft: Deutscher Gehörlosen-Sportverband.
Dem DGSV gehören 15 Gehörlosen-Landessportverbände und mehr als 150 Gehörlosen-Sportvereine an. Für Hessen ist der Hessische Gehörlosen-Sportverband e.V. zuständig: Hessischer Verband für Gehörlose und hörbehinderte Menschen e.V. (Öffnet in einem neuen Tab)
Vereine und Gruppen
Tischball-Sportgruppe Marburg e.V.
- Die Tischball-Sportgruppe Marburg e.V. ist einerseits ein kleiner Verein von derzeit 18 Mitgliedern, andererseits aber wiederum auch einer der größten Tischballvereine in Deutschland. Tischball ist ein Sport, bei dem Konzentration, Reaktion, Inspiration, Tempo, Dynamik, Taktik, Koordination und Schlagkraft gefragt sind: Tischball-Sportgruppe Marburg e.V. (Öffnet in einem neuen Tab)
Bewegt mit Pferd – Reiten in Sport und Therapie Ebsdorfergrund e.V.
- Der Verein Bewegt mit Pferd e.V. steht für den Dreiklang von Pferd und Mensch, denn Pferde bewegen uns nicht nur physisch, sondern auch mental und emotional. Durch die Arbeit mit Pferden und den Reitern werden nicht nur physische Bewegungen ausgeführt, sondern auch mentale und emotionale Prozesse angeregt. Die Begegnung mit Pferden kann eine tiefe emotionale Verbindung herstellen und es ermöglichen, sich selbst besser kennenzulernen und weiterzuentwickeln. Pferde haben die Fähigkeit, uns Menschen auf verschiedenen Ebenen zu bewegen und uns dabei zu unterstützen, uns zu reflektieren, zu wachsen und uns weiterzuentwickeln: Bewegt mit Pferd. (Öffnet in einem neuen Tab)
Unified Team Marburg – SF Blau-Gelb Marburg
- Das Unified Team Marburg ist ein Gemeinschaftsprojekt des Lions Club Marburg, der Sportfreunde Blau-Gelb Marburg und der Steinmühle. Das Team besteht aus Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit und ohne Behinderungen, die gemeinsam Fußball spielen und trainieren. Die Mannschaft nimmt an regelmäßigen Trainings und Spielen teil und hat in der Vergangenheit erfolgreich an den Special Olympics in Darmstadt und Berlin teilgenommen. Unified Team Marburg - SF Blau-Gelb Marburg. (Öffnet in einem neuen Tab)
BC Marburg e.V. – Handicap-Team
- Das Handicap-Team in Marburg ist ein Basketball-Team, das seit 2010 vom Basketball-Club BC Marburg betrieben wird. Das Team besteht aus Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Behinderungen, die wöchentlich trainieren und an Heim- und Auswärtsspielen teilnehmen. Bei den Weltspielen der Special Olympics 2023 in Deutschland, wobei erstmalig die Sportart Basketball 3x3 vertreten war, waren auch Athletinnen des Handicap-Teams vertreten. Handicap Team des BC Pharmaserv Marburg. (Öffnet in einem neuen Tab)
SSG Blista Marburg e.V.
- Die SSG Blista Marburg ist ein selbstverwalteter Verein, der 1970 von Sportbegeisterten Schüler*innen und Betreuer*innen der Deutschen Blindenstudienanstalt gegründet wurde. Die SSG Blista Marburg hat Marburg als Landesleistungsstützpunkt für Judo und Blindenfußball sowie als paralympischen Stützpunkt für Goalball etabliert. Zu den weiteren Sportarten zählen Torball, Para Ski Alpin und Zumba: SSG Blista Marburg e. V. (Öffnet in einem neuen Tab)
Judoabteilung - SF Blau-Gelb Marburg
- Die Sportfreunde Blau Gelb Marburg bieten ein breites Spektrum an Judo- und Parajudo für Menschen jeden Alters und jeder Fähigkeitsstufe an. Die Abteilung kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Para-Judo ist Judo für Menschen mit Sehbehinderung und Blindheit. Durch eine Kooperation mit der blista wird es Menschen mit Sehbehinderungen und Blindheit ermöglicht, am Judo-Training teilzunehmen und somit allen einen Zugang zu dieser Sportart zu bieten.
- Para Judo bietet vor allem Menschen mit Blindheit oder Sehbehinderung durch das Greifen an den Judoanzügen eine gute Kontrolle, als auch Orientierung - Markus Zaumbrecher
- Ansprechpartner
- Judo: Christian Rhode (rhodejudo-marburgde)
- Para-Judo und Judo: Markus Zaumbrecher (ZaumbrecherPara-Judode)
(Kommunale) Institutionen
Aktion Mensch
Die Aktion Mensch, als größte private Förderorganisation im sozialen Bereich in Deutschland, setzt sich für Inklusion ein. Sie finanziert Projekte und Initiativen für Menschen mit Behinderungen und setzt sich für ihre Rechte und Teilhabe in der Gesellschaft ein. Das Ziel der Aktion Mensch ist eine inklusive Gesellschaft, in der Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt und selbstbestimmt leben können: Aktion Mensch. (Öffnet in einem neuen Tab)
Deutscher Caritasverband (Caritas Deutschland)
Der Deutsche Caritasverband ist Deutschlands größter Wohlfahrtsverband. Die Caritas bietet Hilfen für Menschen in schwierigen Lebenslagen an: Deutscher Caritasverband. (Öffnet in einem neuen Tab)
Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V.
1958 wurde die Lebenshilfe noch unter dem Namen „Lebenshilfe für das geistig behinderte Kind“ in Marburg gegründet. 1968 wurde der Name in „Bundesvereinigung Lebenshilfe für geistig Behinderte e.V.“ umbenannt. Seit 1995 trägt der Verein nun den Namen „Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e.V.“. Die Lebenshilfe setzt sich für die Gleichberechtigung und Barrierefreiheit für Menschen mit geistiger Behinderung ein: Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V. (Öffnet in einem neuen Tab)
Diakonie Deutschland
Diakonie ist der soziale Dienst der evangelischen Kirchen. Diakonie setzt sich für Menschen ein, die auf Hilfe angewiesen oder benachteiligt sind: Diakonie Deutschland. (Öffnet in einem neuen Tab)
Bundesverband kleinwüchsige Menschen und ihre Familien Hessen e.V.
Der Bundesverband kleinwüchsige Menschen und ihre Familien Hessen e.V. (BKMF) vertritt die Interessen und Rechte von Menschen mit Wachstumsstörungen. Darüber hinaus setzen sie sich für eine bestmögliche Sicherung der medizinischen und therapeutischen Versorgung ein und helfen bei der Inklusion in Kindergarten, Schule, Beruf sowie der Gesellschaft: BKMF. (Öffnet in einem neuen Tab)
Kerstin Heim e.V.
Kerstin Heim e.V. ist Träger des Ursula-Mutters-Internat. Das Kerstin-Heim ist mit seinem Internat eine anerkannte heilpädagogische und vollstationäre Einrichtung in Marburg und bietet mit der dazugehörigen Förderschule ein Zuhause für Kinder und Jugendliche mit einer geistigen Behinderung: Kerstin Heim e.V. (Öffnet in einem neuen Tab)
Bundesweites Kompetenzzentrum für Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung (blista)
Die blista ist ein bundesweites Kompetenzzentrum für Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung und zugleich eine offene und lebendige Bildungs- und Begegnungsstätte für Jung und Alt. Die blista bietet eine hochqualifizierte Förderung sowie eine Beratung für Schulen, Politik, Arbeitgeber und Kommunen an. Mit dem einzigen grundständigen Gymnasium im deutschsprachigen Raum und den dezentralen Internaten, mit einem vielfältigen Montessori-Angebot (Kinderhaus, Grundschule, integrierte Sekundarstufenschule bis Klasse 10) für überwiegend sehende Kinder, bietet die blista ein vielfältiges Bildungsangebot an: blista. (Öffnet in einem neuen Tab)
Lebenshilfewerk Marburg-Biedenkopf e.V.
Das Lebenshilfewerk Marburg Biedenkopf e.V. begleitet Menschen mit Behinderung gleichberechtigt und selbstbestimmt am Leben in der Gesellschaft teilzunehmen und ist hierbei ein verlässlicher Partner für Menschen mit Behinderungen, deren Angehörige, Behörden sowie Industrie, Handel und Handwerk. An verschiedenen Standorten im Landkreis Marburg-Biedenkopf gibt es Werkstätten, in denen Menschen mit Behinderungen arbeiten, eine berufliche Bildung sowie eine Förderung erhalten können, mit dem Ziel, dass sie dadurch in das Arbeitsleben innerhalb und außerhalb der Werkstätten sowie in die Gesellschaft eingegliedert werden können. Vier Werkstätten und Dienstleistungsbetriebe sind im Landkreis Marburg-Biedenkopf anzutreffen. Hierzu zählen die Lahnwerkstätten, die Hinterländer Werkstätten, die Reha-Werkstätten Gladenbach sowie die Reha-Werkstätten Marburg: Lebenshilfewerk Marburg-Biedenkopf e.V. (Öffnet in einem neuen Tab)
Verein für Heilende Erziehung Marburg e.V.
Der Verein für Heilende Erziehung Marburg e.V. betrachtet den Menschen in seiner Ganzheit als ein Wesen aus Leib, Seele und Geist. Eine der zentralen Aspekte hierbei besteht darin, dass die seelische und geistige Entwicklung neben der körperlichen Leistungsfähigkeit gleichberechtigt betrachtet werden. Das Ziel des Vereins besteht darin, allen Kindern und Jugendlichen, die einen besonderen Bedarf in den oben genannten Punkten aufweisen, bestmöglich zu unterstützen. Der Verein ist Träger der Bettina-von-Arnim-Schule und dem Kindergarten der Bettina-von-Arnim-Schule in Marburg sowie der Heilpädagogischen Gemeinschaft in Kirchhain: Verein für Heilende Erziehung Marburg e.V. (Öffnet in einem neuen Tab)
Bsj Marburg (Verein zur Förderung bewegungs- und sportorientierter Jugendsozialarbeit e.V.)
Der bsj Marburg ist ein anerkannter freier Träger der Jugendhilfe, der sich auf die bewegungs- und sportorientierte Jugendsozialarbeit spezialisiert hat. Ein Arbeitsfeld des bsj Marburg stellt auch die Inklusion dar. Die vom Kinder- und Jugendplan geförderte bundesweite Fachstelle des bsj Marburg unterstützt im Bereich der Inklusion, wie bei der Qualifizierung von Fachkräften, Beratung bei strukturellen Konzeptentwicklungen oder auch bei der Entwicklung von inklusiven Projekten: Bsj Marburg. (Öffnet in einem neuen Tab)
Kinderzentrum Weißer Stein Marburg-Wehrda e.V.
Der Verein Kinderzentrum Weißer Stein Marburg-Wehrda e.V. ist freier Träger verschiedener sozialer Einrichtungen, vorwiegend im Bereich der Jugendhilfe. In den verschiedenen Einrichtungen werden Kinder ab dem ersten Lebensjahr bis zur Einschulung im Sinne der Inklusion betreut und interdisziplinär gefördert: Kinderzentrum Weißer Stein Marburg-Wehrda e.V. (Öffnet in einem neuen Tab)
Veranstaltungen und Termine
Aktionstag "Inklusion im Sport" am 9.03.2024, von 10 - 14 Uhr auf dem blistaCampus
Wie wichtig Sport als Motor für Inklusion und Teilhabe ist, hat ein Aktionstag des Landkreises Marburg-Biedenkopf auf dem Campus der Marburger Blindenstudienanstalt („blista“) gezeigt. Im Fokus standen Sportarten, die speziell für Menschen mit Sehbeeinträchtigung ausgerichtet sind. Unter dem Motto „Inklusion in und durch Sport“ bot der Tag abwechslungsreiche Mitmach-Angebote – von Goalball und Judo über Blinden-Fußball bis hin zu Tischball („Showdown“).
Der Aktionstag brachte Besucherinnen und Besuchern somit nicht nur die Vielfalt der inklusiven Sportarten näher, sondern bot auch die Chance für Perspektivwechsel und den Abbau von Barrieren.
„Sport fördert die soziale Teilhabe, die körperliche Gesundheit und das Gemeinschaftsgefühl. Inklusion im Sport bedeutet, dass Barrieren abgebaut werden und alle Menschen, unabhängig ihrer Fähigkeiten und Hintergründe, die gleichen Möglichkeiten haben, Sport zu treiben“, betonte Landrat Jens Womelsdorf in seiner Begrüßung. Dank gelte der „blista“ für die Zusammenarbeit bei dem Aktionstag, die einen ganz wichtigen Beitrag für Inklusion im Landkreis leiste.
Auch Patrick Temmesfeld, Vorstandsvorsitzender der „blista“, betonte die Bedeutung des Aktionstages. Der Sport genieße bei der „blista“ einen hohen Stellenwert, denn er fördere nicht nur die Gesundheit, sondern auch das Selbstbewusstsein. Nicht zu unterschätzen sei auch der Aspekt des Wettkampfes. Dem Landkreis dankte er für die Organisation und Ankündigung der Veranstaltung.
Stefan Weil, Vertreter für den Hessischen Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband, moderierte ein Demonstrationsspiel in Goalball und erläutere die wichtigsten Regeln. Goalball ist die weltweit verbreitetste Ballsportart für Menschen mit Sehbehinderung. Das Ziel des Spiels besteht darin, einen schweren Klingelball in das gegnerische Tor zu werfen, während das gegnerische Team versucht, dies zu verhindern. Alle Spieler auf dem Feld tragen zur Chancengleichheit lichtundurchlässige Brillen.
Infostände des Vereins „Special Olympics Hessen“ und der „blista“ boten zudem wertvolle Informationen über inklusive Themen und erfolgreiche Ansätze zur Förderung von Inklusion im und durch Sport.
„Der Tag hat nochmal deutlich gezeigt, dass Vielfalt eine Stärke ist. Umso wichtiger ist es, Inklusion im und durch Sport zu fördern und die Potenziale, die Sport als Inklusionstreiber hat, zu nutzen“, machte Landrat Jens Womelsdorf deutlich. Auch deshalb sei der Aktionstag so wichtig und wertvoll gewesen.
Online Veranstaltung "Inklusion im (Sport-)Verein - Herausforderungen und Gelingensfaktoren" am 14.02.2024
Die Veranstaltung fand in Kooperation mit Special Olympics Hessen (SOHE), dem Hessischen Behinderten und Rehabilitations-Sportverband e.V. (HBRS) sowie dem Landessportbund Hessen e.V. (LsbH) und der Sportjugend Hessen statt. Mit Bezug auf gelungene Beispiele anderer Vereine sowie gemeinsam mit Athletinnen und Athleten wurde die Möglichkeit gegeben, voneinander zu lernen, Hilfestellungen einzuholen sowie Organisationen kennenzulernen.
Als Verein ist es wichtig Lust auf Inklusion zu haben und mutig zu sein, betonte Stefan Weil, Bundestrainer und Landestrainer Hessen Goalball. Im nächsten Schritt könnten dann Informationen beim HBRS eingeholt werden, bspw. über die „Inklusionschecker“. Die Inklusionschecker sind ein von der Aktion Mensch gefördertes Projekt, die Vereine im Rahmen eines Inklusions-Checks beraten und bei der Findung eines passenden Sportangebots für Menschen mit Behinderung helfen. Vereine und Interessierte können auch selbst Inklusion erleben. Eine tolle Möglichkeit bietet hier die Veranstaltung „Rauf auf die Burg“, ein Wochenende voller inklusiver Sportangebote, vom 12 – 14.07.2024 auf der Ronneburg.
Special Olympics Hessen, die Organisation für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung, hat verschiedene Angebote, wie das Gesundheitsprogram Healthy Athletes oder die Projekte „Kommunal inklusiv“ und „Stark im Verein“, um für mehr Anerkennung und Teilhabe am Sport, aber auch der Gesellschaft zu verhelfen. Wie Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung in Sportvereinen aktiv werden können, zeigten auch zwei gelungene Best-Practice Beispiele. Sascha Huhn, Trainer vom Unified Team des BC Marburg und die Leichtathletin Annika Meißner. Beide schilderten ihre Erfahrungen, einmal aus Trainer und einmal aus Athletinnen Sicht und verwiesen nochmal darauf, dass es für Vereine wichtig ist, mutig zu sein.
Dass Herausforderungen in Bezug auf Inklusion vielfältig sind und sich diese aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten lassen, stellte vor allem nochmal William Sonnenberg vom LsbH heraus, indem er bauliche Barrieren, fachliche Qualifikationen und finanzielle Aspekte ansprach. So unterstützt der LsbH in eben genau diesen Bereichen. Bei der Förderung können Vereine über das Land Hessen eine Anschubfinanzierung für inklusive Sportarbeit erhalten. Die Förderung „Näher dran“ unterstützt Vereine mit bis zu 1000 Euro für soziale Projekte. Im Rahmen der Qualifizierung gibt es die Profilerweiterung „Sport und Inklusion“, bei der Übungleiter*innen in den Themen Behinderungsarten, Inklusionsverständnis als auch Kindeswohl geschult werden. Darüber hinaus gibt es Fortbildungen, wie die inklusive Assitenzausbildung in Kooperation mit SOH.
Genaue Informationen sowie die Kontaktdaten der Ansprechpersonen können Sie in der beigefügten Powerpoint Präsentation nachlesen.
Quellen
- Illemann, J. (2014). Die Geschichte des organisierten Behindertensports in Deutschland. München. GRIN Verlag.
- Deutscher Gehörlosen-Sportverband. (2023). Der Deutsche Gehörlosen-Sportverband. [Deutscher Gehörlosen-Sportverband (dg-sv.de) – letzter Zugriff am 25.01.2024].
- Tucker, C. Toole. (2021). Paralympische Spiele: Ein Sportereignis schreibt Geschichte. [Paralympische Spiele: Ein Sportereignis schreibt Geschichte | National Geographic (Öffnet in einem neuen Tab) – letzter Zugriff am 23.01.2024].
- Wikipedia. (2024). Special Olympics World Games. [Special Olympics World Games - Wikipedia (Öffnet in einem neuen Tab)– letzter Zugriff am 23.01.2024].
- Special Olympics Deutschland (SOD). (2024). Gemeinsam stark. [Startseite (specialolympics.de) (Öffnet in einem neuen Tab) – letzter Zugriff am 25.01.2024].
- Caritas Deutschland. (2024). Ein Verband im Dienst von Menschen in Not. [Deutscher Caritasverband – (Öffnet in einem neuen Tab) letzter Zugriff am 25.01.2024].
- Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V. (2024). Lebenshilfe. [Lebenshilfe Startseite (Öffnet in einem neuen Tab) – letzter Zugriff am 25.01.2024].
- Diakonie Deutschland. (2024). Diakonie Deutschland. [Infoportal - Diakonie Deutschland (Öffnet in einem neuen Tab) – letzter Zugriff am 25.01.2024].
- Bundesweites Kompetenzzentrum für Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung (blista). (2024). Willkommen bei der blista. [blista | Willkommen bei der blista (Öffnet in einem neuen Tab). – letzter Zugriff am 24.01.2024].
- Deutscher Behindertensportverband e.V. (2024). Der Verband. [DBS | DBS | Der Verband (dbs-npc.de (Öffnet in einem neuen Tab)) – letzter Zugriff am 25.01.2024].
- Bundesverband Kleinwüchsige Menschen und ihre Familien e. V. (BKMF). (2024). Der BKMF. [Der BKMF - BKMF (Öffnet in einem neuen Tab) – letzter Zugriff am 25.01.2024].
- Lebenshilfewerk Marburg-Biedenkopf e V. (2024). Wir sind das Lebenshilfewerk Marburg-Biedenkopf e.V. [Lebenshilfewerk Marburg-Biedenkopf e. V. Startseite (Öffnet in einem neuen Tab) – letzter Zugriff am 25.01.2024].
- Behinderten Sportverband Niedersachsen. (2024). Para Leichtathletik. [Para Leichtathletik | BSN e.V. (bsn-ev.de) (Öffnet in einem neuen Tab) – letzter Zugriff 25.01.2024].
- AOK. (2024). Wie Menschen mit Behinderung von Sport profitieren. [Warum Sport für Menschen mit Behinderung so wichtig ist (aok.de) (Öffnet in einem neuen Tab) – letzter Zugriff am 25.01.2024].
- Verein für Heilende Erziehung Marburg e.V. (2024). Herzlich Willkommen im Verein für Heilende Erziehung Marburg e.V. [Verein für Heilende Erziehung Marburg e.V. - Startseite (verein-fuer-heilende-erziehung.de (Öffnet in einem neuen Tab)) – letzter Zugriff am 25.01.2024].
- Verein Kinderzentrum Weißer Stein Marburg-Wehrda e. V. (2024). Unser Leitbild. [Start (kize-weisser-stein.de) (Öffnet in einem neuen Tab)– letzter Zugriff am 25.01.2024].
- Verein zur Förderung bewegungs- und sportorientierter Jugendsozialarbeit e.V. (2024). Der Verein. [bsj-Marburg: Der Verein (Öffnet in einem neuen Tab) – letzter Zugriff am 25.01.2024].
- Wikipedia. (2024). Paralympische Spiele. [Paralympische Spiele – Wikipedia (Öffnet in einem neuen Tab) – letzter Zugriff am 24.01.2024].